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VORTRAG VON MUTTER MAKARIJA, ÄBTISSIN DES KLOSTERS SOKOLICA



MEINE BEGEGNUNGEN MIT GEISTLICHEN

Mutter Makarija (Obradović), Äbtissin des Klosters Sokolica aus dem Kosovo, hielt im Haus Šumadija in Belgrad im Jahre 2003 einen Vortrag ab, der vom Kreuztragenden (Stavrofor) - Erzpriester Vater Dejan Dejanović und Bruder Miodrag Maričić organisiert wurde.

Das Thema des Vortrages waren die Begegnungen von Mutter Makarija mit großen Geistlichen während ihrer Aufenthalte in Griechenland, dem Heiligen Land, in Ägypten und im Sinai.

Vater Dejan: „Heute Abend habe ich die außergewöhnliche Ehre, und es ist mir eine große Freude, eine der herausragendsten Persönlichkeiten unseres weiblichen Mönchstums zu begrüßen: die sehr geehrte und liebe Mutter Äbtissin Makarija, die zu uns aus dem Kloster Sokolica im Kosovo gekommen ist. Sie wird mit uns über ein sehr interessantes Thema sprechen: über ihre Begegnungen mit Geistlichen. Ich bitte Mutter Äbtissin Makarija darum das Wort zu ergreifen. Selbstverständlich werden wir ihr mit großer Aufmerksamkeit zuhören. Bitte sehr!“

Mutter Makarija: „Vater Dejan, ich danke Ihnen für diese schönen Worte. Bevor wir mit unserem Vortrag begannen, und zu einem gemeinsamen Gebet aufstanden, standen Sie so würdevoll auf und hielten ebenso würdevoll dieses Mikrofon, das einen runden Grund hat - fast so wie der Kelch in der Kirche - und für einen Moment dachte ich, dass Sie beim Einzug mit dem Heiligen Kelch in der Hand in der Kirche sind. Auf diese Weise haben Sie wirklich bewiesen, dass Sie ein Priester sind. D.h. ein Diener des Altares Gottes, wenn Sie in der Kirche die Heilige Liturgie zelebrieren. Denn auch Ihre Arbeit mit diesen Jugendlichen und Menschen hier ist ein „Zelebrieren der Liturgie“. Der Herr soll Sie dafür gut belohnen!“

Liebe Freunde: ich freue mich sehr, dass ich heute hier bei ihnen bin. Ich versuche so schnell zu sprechen, wie sie sich mit ihren Fächern kühlen. Denn uns allen ist heiß hier, nicht wahr? Nun sie selbst äußerten den Wunsch ihnen von meinen Begegnungen mit Geistlichen zu erzählen. Ja, der Herr hat mir einige Talente mit auf den Weg gegeben; diese versuche ich zu vermehren und weiter zu entwickeln. Denn der Herr gab mir die Möglichkeit viele bedeutende Menschen zu treffen. Dies verpflichtet mich noch mehr vor Gott. Je mehr ihnen Gott gibt, desto mehr wird Er auch von ihnen verlangen. Am Ende macht man die Rechnung und sieht, wie ohnmächtig man doch war, um auf die große Liebe des Herrn angemessen zu antworten.

Wer sind Geistliche? Geistliche sind Menschen, unsere Väter, Brüder und unsere Schwestern (es bestehen auch weibliche Geistliche, geistliche Mütter). Das sind Menschen, die mit den Aufopferungen während ihres Lebens so viel Göttliche Energie aufgesogen haben, dass sie in einigen Augenblicken eins mit den Energien des Heiligen Geistes werden. Also sind das Menschen durch die der Heilige Geist wirkt und durch die der Heilige Geist den Menschen das Göttliche näher bringt. Diese Menschen - große Geistliche - sind sich sicherlich nicht darüber bewusst, dass sie große Geistliche sind. Sie sind sich des Moments - in dem der Heilige Geist durch sie spricht - nicht bewusst. Denn wenn sie sich über all das bewusst wären, wäre ihre geistliche Auswirkung auf die Menschen nicht so groß. D.h. sie sprechen, sie wirken, aber Gott selbst sucht den Zeitpunkt aus, wann und auf welche Weise sie sich an uns wenden, sowie mit was sie sich an uns wenden.
Meine Begegnungen mit Geistlichen begannen als ich mich dem Herrn zuwandte. Das was der Vater Erzpriester bisher nicht sagte ist, dass ich früher eine Gegnerin Gottes war. Ich war eine Kommunistin. Ich war weit weg von der Kirche und von Gott. Ich war sogar die Sekretärin einer Parteiorganisation. Ich erzähle das hier so, wie wenn dies die Sünden meiner Jugend sind. Ich machte bei Bundesarbeitsaktionen mit, z.B. beim Ausbau der Autobahn Zagreb-Ljubljana, und beim zweiten Mal beim Bau der Strasse von Niš nach Skoplje. Dort bekam ich für mein Engagement auch Auszeichnungen. Ich mochte mein Land. Das ist mein Land. Außer der Heimat im Himmel - habe ich keine andere Heimat sozusagen als Reserve-Heimat. Ich mag meine Heimat und ich denke, dass ein junger Mensch seine Heimat lieben sollte, und dass er alles was in seiner Macht steht tun sollte, damit das Leben in seinem Land glücklicher wird. Denn genau dann wird er selbst ebenso darin glücklich sein.

Also meine Begegnungen mit Geistlichen fanden nach meiner Umkehr hin zu Gott statt. Denn wie man zu sagen pflegt: „Der Hirsch möchte Wasser von einer klaren Quelle trinken.“ Das bedeutet auch, dass die zu Gott strebende Seele von der saubersten Quelle trinken möchte. Die saubersten Quellen sind in diesem Fall: Das Heilige Evangelium – wobei es uns schwer fällt das Heilige Evangelium zu verstehen. Weitere Quellen sind Menschen, die mit dem Wirken des Evangeliums eins sind. Ich erinnere mich, des schon lange vergangen Jahres 1973, als ich zum ersten Mal nach Griechenland ging. Damals schickte mich der Mönch Irinej Bulović, der jetzige Bischof von Bačka, dorthin. Es war während der Karwoche, und ich reiste mit einigen seiner geistlichen Kinder. Wir gingen auf Klosterwallfahrt zu den Bergen über Athen, um einen gewissen Weisen Vater Simeon zu treffen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich wie wenn ich in der Praxis eines sehr bekannten Arztes bin. Es gab einen Raum in dem, auch wenn es die Karwoche war, etwas Brot und einige Oliven zum Verzehr für Gäste angeboten waren. Der zweite Raum war ein Wartezimmer, in dem die Menschen nur saßen und warteten, ohne miteinander zu sprechen und ohne Lärm zu verursachen. Dabei hielten sie Gebetsbänder in ihren Händen und beteten zu Gott. Dann ging jeder einzeln zum Weisen Vater hinein. Entweder zur Beichte oder zu einem geistlichen Gespräch (…). Als ich zum Weisen kam, wollte ich ihn nicht ermüden. Ich konnte damals kein Griechisch. Das war meine erste Begegnung mit Griechenland. Ich kannte nur das Wort: „Kalimero“, denn früher gab es im Fernsehen ein Kücken, welches aus dem Ei schlüpfte und deswegen Kalimero hieß. Es fiel mir leicht später das Wort „kalimera“, d.h. „guten Tag“ auf griechisch, zu erlernen. Sicherlich übersetzten mir auch die mitreisenden Mädchen. Aber der Weise wusste, dass er mir jetzt nicht viel sagen konnte. Er sagte nur: „Eine Seele die wahrhaftig Gott liebt weiß um keine höhere Liebe mehr in diesem Leben.“ Die Liebe eines Kindes zu seiner Mutter ist eine große Liebe. Die Liebe einer Schwester zu ihrem Bruder ist eine große Liebe. Aber die Liebe einer Seele, die Gott erblickt steht über all diesen Arten der Liebe. Deswegen sagt man auch wenn der Mensch des Himmelsreichs würdig ist, dass er in der Nähe des Göttlichen so eine große Liebe spürt, dass sogar eine Mutter auf ihr Kind vergessen würde. Das ist diese Göttliche Liebe.

Ich ging gerne auch zu anderen Geistlichen. Einige wählte ich selbst aus, anderen wiederum begegnete ich ganz zufällig. Mehrmals ging ich in das Heilige Land, wobei ich es beim ersten Besuch geradeaus und quer zu Fuß durchquerte. Auch durch den Sinai und die afrikanische Sahara ging ich zu Fuß. Auf Empfehlung des selig verstorbenen Patriarchen German traute ich mir es deshalb auch zu, Reisegruppen auf diesen Wegen zu führen, die ich früher selbst schon einmal bereiste, d.h. auf den Wegen der Heiligkeit, den Wegen des Heiligen Evangeliums, den Wegen Jesu Christi, Seiner Jünger und Seinen ausgewählten Freunden, die im Wesentlichen seine Nachfolger sind. Eine bedeutende Persönlichkeit, die ich im Sinai traf, war Vater Adrian. Ein Grieche, der zurückgezogen in der Einöde der Heiligen Epistima lebte (Anmerkung: es ist der Ort gemeint, an dem die Heilige Epistima sich zum beten zurückzog, ein von der Menschheit abgeschiedener Ort). Dieser Ort befindet sich weit über dem Kloster der Heiligen Katarina. Da er dort im Kloster (für bestimmte Dinge) zuständig war, kam er alle fünf Wochen ins Kloster herab. Als ich eines Tages dorthin kam, wollten wir zu seiner Einöden-Stelle gehen. Damals war auch ein Abt dabei, der erste Abt des Klosters der Lavra des Heiligen Ilarion aus dem Heiligen Land. So stiegen wir langsam hinauf. Als wir an der Einöden-Stelle ankamen, auf der einen Seite der Abgrund, und auf der anderen Seite war eine vom Weisen erbaute Mauer. Diese Mauer war sehr sauber und weiß gestrichen. Zwischen seiner Mauer und den Felsen waren viele Schnüre aufgespannt, auf denen stand: „Vorsicht, Dynamit!“ Auf diese Weise schützte sich der Weise vor ungebetenen Besuchen, d.h. Touristen. Er öffnete das Tor von seinem kleinen Garten in dem sein Haus stand. Bis dahin war es still. Als er das Tor öffnete, strömten unzählige Vögel zu ihm und ließen sich nieder. Sie begannen damit den Weisen am Bart zu zupfen. Sie stiegen mir auf den Apostolnik, (Anmerkung: Kopfbedeckung orthodoxer Nonnen), auf den Kopf. Da ich dort einige Muttermale habe begannen sie damit an diesen zu zupfen…Der Älteste sprach nur einmal zu ihnen mit den Worten: „Geht in die Berge!“ Wie er es ihnen befahl flogen sie davon, und es wurde wieder still. Heilige Menschen können Tieren befehlen. Wir gingen dort bei ihm in seine Kirche, wobei die Tür seiner Kirche dem Gipfel des Berges Mose zugewandt ist. Ich sagte zu ihm: „Vater, Sie schauen jeden Tag auf den Berg Mose.“ Der Berg Mose ist 2385 Meter hoch. Es ist der Berg auf dem Mose die Gebetstafel, d.h. den Dekalog, die 10 Gebote empfing. Und er machte so ein Gesicht, zwinkerte mit den Augen und sagte: „ Ja. Und jeden Tag, wenn ich mit dem Weihrauch weihe, wird der Heiligen Berg mitgeweiht.“ Vater Adrian liebte es den Menschen Aufmerksamkeit zu schenken. Eines Tages nahm er mich und eine griechische Nonne an die Hand, setzte uns beide neben sich, die eine auf die eine Seite und die andere auf die andere Seite, und sagte dann so: „Meine Schwestern, seid euch gewiss, das Böse hat keine Macht über Euch, solange ihr euch nicht fürchtet. In dem Moment, in dem ihr euch fürchtet, habt ihr die Macht über den Teufel zu bestimmen verloren. In diesem Moment kann er euch irgendetwas Böses antun.“ Damals, ich war ein wenig frech, sagte ich ihm: „Vater Adrian, haben sie ihn hier gesehen?“ Er sagte: „Nein, hier sah ich ihn noch nie, denn er traute sich nicht vor mich zu treten. Aber ich hörte ihn. Viele Male drohte er mir. Er lachte insbesondere dann während ich betete. Der Berg auf dem ich mich befand, bebte sogar. Er verursachte ein Erdbeben. Aber er konnte nicht vor mir selbst erscheinen.“

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Danach im Sinai, im Kloster der Heiligen Katharina, traf ich den Griechen Vater Pavle. Immer wenn wir ihn in Begleitung unserer Gruppen trafen, schenkte er uns große Aufmerksamkeit. Wir besitzen sehr viele Kassetten, auf denen wir unsere Gespräche aufnahmen. Das waren echte geistliche Gespräche. Er konnte uns auf einige Fragen antworten, die wir ihm noch gar nicht stellten. (…) Er erklärte uns, dass jeder Mensch von jedem Menschen etwas lernen kann. So erzählte er uns die Geschichte über einen beachteten, in der Einöde lebenden Mönch, der einen Jungen traf und zu ihm folgendes sagte: „Mein Sohn, ich möchte Glut haben. Ich habe sie hier, aber ich sollte sie dort drüben hin transportieren. Das Problem ist, dass ich nichts außer meinen bloßen Händen habe.“ Der Junge antwortete: „Ach Vater, das ist alles nicht so schlimm. Nehme Asche in deine Hand, lege die Glut dann darauf, so dass du diese hier herüber transportieren kannst. Beeile dich nur, denn durch die Asche wird dir die Glut sonst die Hand verbrennen.“ Der Mönch sagte: „Gut, gut. Siehe, man kann auch von einem Kind lernen.“ Dann sagte er ihm: „Du Kleiner, weißt Du ich habe Hunger.“ „Vater iß etwas!“ - „Ich aß schon, aber ich bin schon wieder hungrig.“ - „Dann iß eben wieder etwas.“ - „Trotzdem bin ich wieder hungrig.“ - „Aber, wirklich Vater, was bist Du: ein Fass oder ein Mensch?“
Dann sprach er mit uns insbesondere über das Gebet. Darüber wie ein Mensch mit dem anderen umgehen soll, sowie wie wir einander Liebe schenken sollten. Denn, ehrlich gesagt, der Mensch kann nicht zum Herrn kommen als über einen anderen Menschen.

In der Sahara traf ich Vater Jeremia, einen Kopten. Vater Jeremia ist eine sehr bedeutende Persönlichkeit. Er hat einen Universitätsabschluss. Als seine nach Gott strebende Seele die Vollkommenheit suchte ging er in die Sahara. Er ging ebenso zu einem großen Geistlichen, dem Armen Mateja. Der Arme Mateja war der Inhaber praktisch aller Apotheken in Alexandria bis er eines Tages in der Kirche das Heilige Evangelium vom reichen Jüngling hörte zu dem Jesus sprach: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach“ (Mt. 19, 21).

Im gleichen Moment beauftragte er seinen Anwalt all seine Apotheken zu verkaufen, sowie alles an die Armen zu verteilen, deswegen hat er das Epitheton des Armen, und ging in die Sahara mit einigen seiner Schüler. Sie gingen tief in die Wüste. Dort machte jeder für sich selbst – natürlich ist die Art des Sandes dort nicht vergleichbar mit unserem Sand hier – eine Höhle, (einen Ort der Einöde), in der sie lebten. Und Vater Jeremia sagte: „Ich sagte einmal zu meinem geistlichen Vater: „Vater, ich weiß nicht was mit mir passiert. Mein Gebet ist irgendwie so schwer wie ein Mörser: ich bete zu Gott. Aber mein Gebet ist nur die Sorge um den Sand.“ Da sagte mir mein Geistlicher: „Oh, mein Sohn, schließe dich heute Nacht in deine kleine Höhle ein. Ich werde dir ein Geschenk bringen lassen.“ Und er ging fort. In einem Moment empfand Vater Jeremia so eine Wärme um seinen geistlichen Vater und Weisen herum. Er sagte: „Alles was ich um mich herum sah, die wunderschöne Nacht, die Sterne, das war alles ausgefüllt mit Gott. Der Sand….überall war Gott gegenwärtig. Morgens ging ich zur Liturgie, meine Brüder – in ihnen und in meinem geistlichen Vater spürte ich die Gegenwärtigkeit von Gott. Überall war der Herr...“ Alles, also sah er auf einmal mit geistlichen Augen: „Als ich das Heilige Sakrament der Eucharistie entgegennahm, da sah ich wirklich das Lamm Gottes in der Heiligen Eucharestiefeier. Ich ging zurück in meine Höhle und verstand plötzlich, dass dieses Gefühl für mich sehr schwer war. Ich ging wieder zu meinem geistlichen Vater und sagte: „Vater, ich bitte dich darum nehme diesen Segen Gottes von mir wieder weg, denn ich kann dies nicht tragen!“ D.h. so schwer ist das.

Als ich in das Kloster des Heiligen Makarije kam – was damals sehr schwer war, weil es genau nach dem Krieg war. Es war wirklich schwer dorthin zu kommen. Vater Jeremia erwartete mich. Seitdem kennen wir uns schon viele Jahre. Er nahm mich mit in die Mitte der Kirche. Ich kam mit dem Gedanken zu gehen. Aber als ich aus dem Kloster gehen wollte gaben sie mir ein Gästebuch. In dieses sollte man hinein schreiben wer bzw. was man ist, woher man kommt und wohin man geht, da das Kloster eine gewisse Verantwortung für seine Gäste empfindet. Ich schrieb hinein, dass ich Studentin bin. Damals ging ich auf die Theologische Universität, aber er schaute darauf und sagte: „Ja, ja, Sie sind Studentin. Aber davor haben Sie die höchsten weltlichen Wissenschaften studiert. Sie sind entweder eine geheime Nonne oder….“ Ich sagte zu ihm: „ Ja Vater, das ist meine letzte Reise. Danach werde ich Nonne werden.“ Daraufhin nahm er mich mit in eine Kirche und begann mir von mir zu erzählen. Er begann mir von meiner Mutter zu erzählen, die gerade verstorben war, d.h. der Mann hatte die Gabe zu sehen. Was ist das die Gabe zu sehen? Das ist ein Segen Gottes den nur bestimmte Menschen, wirklich nur von Gott auserwählte Menschen, bekommen. Diese sind sich dessen nicht bewusst, dass sie in einem Menschen mehr sehen, als dies dem normalen menschliche Auge möglich ist. Sie stehen vor ihm und er sieht sie vollständig. Vollständig sieht er sie! Er sieht ihren Körper.

Ich erzähle ihnen später über Vater Porfije, der mit seinen Augen genau sehen konnte an welcher Stelle des Körpers der Mensch krank ist. An welcher Stelle er Krebs hat, oder eine Wunde, überhaupt was auf seinem Körper ist. Aber er sieht auch ihre geistliche Persönlichkeit. Er sieht ihre komplette geistliche Situation. Denjenigen, denen der Heilige Geist diesen Segen gab, – was ist das: ein Segen? Das ist der Schatz, den wir von Gott bekommen. Natürlich bekommen wir diesen über den Heiligen Geist. Denn der Heilige Geist, einer der Heiligen Dreieinigkeit, ist Derjenige der zwischen uns wirkt. D.h. er gab ihnen die Gabe die Schicksale der Menschen zu sehen, die Gedanken der Menschen, deren Vergangenheit, sowie die Zukunft der Menschen zu sehen. Vater Jeremia sagte mir damals ebenfalls meine Zukunft. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht auf private Angelegenheiten näher eingehen. Er sagte mir sogar: „Wenn Du stirbst, wird deine Seele neben dem Kloster des Heiligen Makarije vorbeigehen, und ich werde sie sehen.“ Im Hinblick darauf, dass er sehr viel älter ist als ich, sagte ich zu ihm: „Vater, d.h. ich werde vor ihnen sterben.“ Und als ich an diesem Tag das Kloster verlassen wollte, sagte er mir: „Sieh einmal, wir leben in vollkommener Einöde. Seid wir hier im Kloster des Heiligen Makarije von Ägypten sind übernachtete noch nie eine Frau im Kloster. Aber nun sagt mir etwas aus meiner Seele, dass wir sie hier behalten müssen. Sagen sie es, dass sie bleiben möchten, und ich werde den Abt fragen.“

Natürlich wollte ich im Kloster bleiben und bin darauf eingegangen: „Vater ich kann aber nur 3 Tage bleiben.“ Ja wirklich nur 3 Tage – ich blieb 18 Tage dort! Das waren wirklich außergewöhnliche Tage, göttliche Tage. Ich habe natürlich immer meine Gebetsbücher bei mir. Ich habe meine Mönchsgebetsregel, so wie sie alle ihre persönliche Gebetsregel haben sollten. Diese beinhaltet die Gebete, die man im laufe eines Tages beten sollte, als auch wie man sie abhalten sollte. So haben wir Mönche und Nonnen eine noch viel größere Gebetsregel als sie es haben: wir stehen nachts auf, denn unsere Gebete beten wir in der Nacht; (im Mönchsleben wird die Nacht mit dem Tag getauscht. Der Tag ist der Arbeit gewidmet, und die Nacht ist dem Gebet gewidmet. Natürlich ist ein Teil des Tages auch der Arbeit, sowie ein Teil der Nacht auch dem Gebet gewidmet). Eines Tages hörte ich, dass die Kirchenglocken des Klosters des Heiligen Makarije läuteten. (Um nicht die Aufmerksamkeit der Mönche im Kloster auf mich zu lenken, und um zu Vermeiden meine Verbeugungen vor ihnen zu machen, entschloss ich mich, immer mit meiner Zellen – Gebetsregel frühzeitig fertig zu sein und beizeiten in die Klosterkirche zu gehen, um dort einen Platz einzunehmen, den mir die Mönche zuwiesen). Als ich vor die Kirchentür trat, war diese verschlossen. Ich dachte: „Was ist das jetzt?“ Die haben zwölf Kirchen in ihrem Kloster. Vielleicht wollten die Mönche ohne mich sein und sind deswegen an einem anderen Ort. Die Tage sind dort sehr heiß, die Nächte sehr kalt. Tagsüber wird der Sand aber so aufgeheizt, dass ich - während ich auf den Sonnenaufgang wartete, um zu sehen wie die Lage dann ist, - mir ein kleines Loch in den Sand hinein grub. Dieser war sehr warm. Ich grub mich ein Stück ein und wahrscheinlich schlief ich dann ein. Erst als die richtige Zeit kam, zu der der Gottesdienst abgehalten wird, (denn auf die Uhr schaute ich nicht), fand sich ein Mönch ein, der die Öllampen anzündete und sich wunderte: „Was ist das jetzt?“ Dasselbe geschah auch an dem darauf folgenden Tag. Vater Jeremia erklärte mir das mit den Worten: „Niemand hörte diese Glocken. Das war nur für Dich. Nur Dir läutete der Heilige Makarije.“ Danach gab mir der Vater, der mir das Mönchsgelübde abnahm, den Namen Makarija. Und es ist wirklich so, dass mein Leben eng mit diesem großen Vater unserer Kirche verbunden ist.

Ich hielt mich sehr lang im Kloster Ormilia auf. Unser geistlicher Vater in Ormilia ist ein außergewöhnlicher und sehr großer Geistlicher, der ebenfalls die Gabe zu sehen besaß. Während er uns eines Tages predigte, durften wir ihn unterbrechen und ihm einige Fragen stellen. Ich bat ihn um die Erklärung einer Frage. Dabei sagte er zu mir: „Siehst Du Milica…“ - damals war ich noch nicht Nonne - „…das ist wie wenn dich plötzlich der Blinddarm schmerzt und man dich ins Krankenhaus bringt, um dich dort zu operieren. Und das erste was du nach der Operation siehst ist Augustina.“ Augustina ist die Nonne, die meine „kleine Weise“ war und mich zum Mönchstum brachte. Innerhalb von drei Jahren kam genau alles so wie er es sagte. Die Schwestern nehmen immer all das was der Vater sagt auf Tonband auf. Vater Emilian bemühte sich sehr große Geistliche vom Heiligen Berg Atos in unser Kloster zu bringen. So kam auch Vater Pajsije vom Heiligen Berg Atos zu uns. Er kam sehr oft zu uns: um uns zu segnen, um uns zu lehren, schließlich um von uns zu gehen und uns dabei eine Fülle an Gottes Segen da zu lassen. 

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Vater Pajsije war eine bedeutende Persönlichkeit. Er lebte in der Panaguda -Mönchszelle, so nannte sich diese Gebetszelle. Er war sehr krank. Die Mehrheit dieser großen Geistlichen hatten schwere Krankheiten. Sie sollten wissen, meine Lieben, dass die Krankheit nicht eine Strafe Gottes ist. Im Gegenteil: die Krankheit ist ein Besuch Gottes. Denn ein Mensch in Krankheit gelangt, wenn er keine andere Möglichkeit hat, durch die Krankheit näher an Gott. Das ist nicht eine Art von Gott uns zu geißeln. Nein, sondern wen Er liebt, dem gibt Er auch eine Krankheit. Und wen Er heilen will, der wird auch genesen. D.h. Vater Pajsije war sehr krank und er hatte Darmkrebs. Früher als er es sollte, gerade wegen seiner Krankheit, ging er aus diesem Leben von uns zu Gott. Da gab es ein Frauenkloster, Panorama, in der Nähe von Solun. Er war dort Geistlicher. Von Zeit zu Zeit ging er dort hin und lehrte die Schwestern. Er liegt dort begraben. Sehen Sie, so segnete Gott die Schwestern dort. Aus dem Leben von Vater Pajsije gibt es sehr viele Ereignisse zu erzählen. Nun, sie sind jung. So ging auch eine Gruppe junger Menschen zu Vater Pajsije. Sie hörten, dass er „sehen“ kann, dass er ein großer Geistlicher sei. „Jetzt gehen wir zu ihm, um ihn zu prüfen was für ein großer Geistlicher er ist.“ Sie sagten zu ihm: „Weißt Du was, Vater: weil Du ein Wundertäter bist, sage uns, wer von uns wie genau heißt.“ Der Weise, der es vermeiden wollte, dass sie von den anderen ausgelacht werden, sagte ihnen: „Wisst ihr was: um euch zu zeigen wer ich bin und was ich kann, lasst mir euch eure Köpfe abhauen, um sie dann auf eine wundersame Weise wieder zusammenzufügen. Passt nur auf, wo ihr euch hinsetzt, damit ich eure Köpfe nicht vertausche.“ Natürlich wurden sie sofort still. Davor empfing sie der Älteste traditionell sehr gastfreundlich mit Wasser und Ratluk (einer Süßspeise). Nun obwohl er alt war, bediente er sie. (Und er bediente seine Gäste gerne). Als einer dieser Jungen zu ihm sagte: „Weiser, nun gib mir noch Wasser!“ Obwohl das Fass dort in seiner Nähe stand. D.h. er hätte selbst aufstehen und sich dort Wasser schöpfen können. Der Weise ging, füllte ein Glas mit Wasser, brachte es zu ihm, leerte es neben ihn auf dem Boden aus und sagte: „Dies ist um dir zu zeigen, dass ich dir folgsam sein kann, aber ich will nicht aus dir einen Idioten machen. Du kannst selbst aufstehen und Wasser holen.“

Ein sehr lange im Ausland lebender Grieche hatte noch nie gebeichtet. Irgendwie wollte er für sich einen Weg im Leben finden. Alle Griechen um ihn herum gehörten einem Geistlichen an und hatten ihre Kirche. Sie alle beichteten und nahmen die Eucharistie. Also dachte er sich, dass er zu Vater Pajsije geht. Aber ihm fiel es schwer zu beichten, ihm fiel es schwer seinen Mund zu öffnen, von seinem Leben sowie von seinen Sünden zu erzählen. Und als er so dem Garten von Vater Pajsije näher kam, Vater Pajsije war gerade dabei langsam den Garten umzugraben, kam der junge Mann zu ihm und sagte: „Weiser, was machst Du?“ Und er sagte: „ Na, hier siehst Du doch, ich nehme meinem Garten die Beichte ab. Wenn ich meinem Garten die Beichte abgenommen habe, und diese Dornenhecke und das ganze Unkraut von hier wegtrage, und dann einen guten Samen säe, dann werde ich hier von diesem Stück Land Gemüse ernten.“ Natürlich öffnete sich das Herz des jungen Mannes und er konnte danach auch beichten. Heute ist dieser junge Mann Mönch auf dem Heiligen Berg Atos.

Ein junger Mann, Johannes aus Athen, setzte sich eines Tages, mit der Absicht sich umzubringen, auf sein Motorrad: für ihn war das Leben zu Ende. Alles was er in seinem Leben tat ging schief. Aus diesem Grund wollte er sich oben über Athen mit dem Motorrad in eine Schlucht werfen. Entschlossen dies zu tun fuhr er los. Er erzählte uns als er zu dieser Schlucht kam er vor sich einen Mönch mit geöffneten Armen traf und hörte: „Geh zu Vater Pajsije!“ Und er sagte sich: „Gut, ich werde ihn finden. Wie ich hörte kann er sehen. Vielleicht kann er mir helfen. Ich habe ja Zeit, so dass ich mich auch später noch hier herunter stürzen kann.“ Er ging auf den Heiligen Berg Atos, um Vater Pajsije zu suchen. Er fand ihn und erkannte wirklich, dass es der Mönch war, der mit offenen Armen damals vor ihm stand. Das ist so ähnlich wie bei, wissen sie, dem Heiligen Johannes Klimakos/ Heiligen Johannes von der Leiter (serb.: „Sveti Jovan Lestvičnik“), der einen Lehrling mit dem Namen Moses besaß und mit ihm eine Höhle bewohnte. Diese heißt heute „Höhle des Heiligen Johannes Klimakos“. Sein Lehrling Moses sollte Humus zu dieser Höhle bringen, damit sie sich dort zwischen den Felsen ein Beet machen konnten, um Nahrung zum überleben anzubauen. Um Humus zu finden musste Moses einige Kilometer zu Fuß gehen, so dass er dann in zwei Eimern den Humus zur Höhle trug. Eines Tages gab es eine große Hitze. Moses kam irgendwie nach Hause und schlief sofort ein. In einem Augenblick hörte er nur die Stimme seines geistlichen Vaters: „Moses flieh!“ Im gleichen Augenblick warf er sich auf die Seite während zur selben Zeit ein großer Stein abbrach. Wäre er dort liegen geblieben und weiter geschlafen, hätte ihn der herabfallende Stein zermalmt. Er rannte in die Höhle zu seinem geistlichen Vater, sah ihn auf Knien und mit empor gehoben Händen: er wusste welche Gefahr seinem geistlichen Kind bevorstand und betete zum Herrn. Seine Stimme rettete sein geistliches Kind. Sehen sie, dass sind echte geistliche Väter.

Meine Lieben, sie müssen die Begriffe „geistlicher Vater“ und „Beichtvater“ unterscheiden. Ein Beichtvater kann für sie jeder Priester sein: entweder ein normaler Priester, also ein weltlicher (außerhalb des Klosters lebender) Pfarrer, oder ein Mönch. Das sind Menschen, denen sie bei der Beichte ihre Sünden erzählen, von denen sie einen Rat bekommen, eine Medizin für ihr zukünftiges Leben, und durch die sie von ihren Sünden erlöst werden. Bereits eine höhere Stufe in ihrem Leben ist, wenn sie sich an einen Beichtvater binden. Alle diejenigen unter ihnen, die in der Welt - außerhalb des Klosters - leben, sollten einen weltlichen Priester wählen. Diejenigen, die nach einer höheren Geistlichkeit streben, zum Mönchstum neigen, sollten einen Mönch als Beichtvater wählen. Und in diesem Fall sehen sie wie groß diese geistliche Liebe ist. Beim Weisen Porfije fand ich eine Stelle, in der er einer Nonne folgendes schreibt: sehen sie nur was für eine einfache Seele er war: „Mein Kind, weißt Du wie sehr ich dich liebe? Ich liebe dich sehr.“ Das hört sich so an wie wenn ein Kind zu einem anderen Kind spricht. Geistliche haben eine reine Seele, so rein wie die Seele von Kindern. 

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Ich möchte ihnen gerne etwas mehr über diesen letzten Ältesten sagen, dem Weisen Porfije von Athen. Über ihn gibt es ein sehr schönes Buch, das auch sehr gut übersetzt ist. Heute sind unsere Buchläden voll mit Übersetzungen von Büchern, von denen einige sehr schlecht übersetzt sind. So schlecht, dass man nicht einmal mehr den Sinn versteht. Und das kann wirklich nur jemand sagen, der das Buch auch in der Sprache des Originals gelesen hat. Aber dieses Buch über den Weisen Porfije, das in Novi Sad unter der Aufsicht des Bischofs Irinej erschien, ist wirklich eine gute Übersetzung und ausgewählte Texte. Das Buch kann von großem Nutzen für sie alle sein. Nun über Vater Porfije will ich ihnen folgendes sagen: er wurde am 7.Februar 1906 geboren und starb am 2. Dezember 1991. Er war so gebildet, wie er eben Bildung hatte – nur 2 Schuljahre Grundschulbildung. Aber er war so geistig klug, wie wenn er mehrere Abschlüsse an Universitäten gemacht hätte: Ich betone Universitäten! Eines Tages, ich war noch in Griechenland im Kloster Ormilia, wo ich auch Nonne wurde, bekam ich den Segen zu Vater Porfije zu kommen und ihn zu sehen. Er lebte in einem Kloster in der Nähe von Athen. Eines Nachmittags vor Weihnachten ging ich mit einigen seiner geistlichen Kinder zum Weisen. Als wir dort ankamen, sagte die Nonne, die sich um ihn kümmerte, (der Weise war sehr krank): „Verzeihen sie, der Weise ist so schwach, dass er sie nicht empfangen kann. Weder kann er ihnen den Segen geben, noch kann er mit ihnen sprechen. Jedoch wartet er auf einen Besuch. Heute soll eine Nonne aus einem ausländischen Land, die ein Mal auf der rechten Hand hat, zu ihm kommen.“ Ich sagte: „Aber das bin doch ich!“ Sie antwortete: „Was du, bist du Griechin?“ Ich sagte: „Ich spreche griechisch, aber hören sie doch, ich habe eine andere Betonung.“

So kam ich zum Ältesten. Er lag auf dem Bett in einem halbdunklen Raum. Ich kniete neben ihn hin. Er nahm meine Hand und fühlte meinen Puls, so wie wenn einem der Arzt den Puls misst, und begann dann zu mir zu sprechen: „Du bist…du bist…du bist… Und er erzählte mir viele Dinge. Er sagte mir was ich in meinem Leben nicht machen darf. (In einer Sache war ich ihm nicht folgsam und ich bereue dies immer noch). In einem Augenblick sah ich, dass dort in der Ecke des Raumes sich etwas bewegt…, ich sah – ein kleines Mädchen. Ich dachte: was jetzt? Das ist ein Kind. Sei es drum, es kann ja alles hören, es hat eine reine Seele. Als wir vom Weisen fort gingen – natürlich macht es jetzt keinen Sinn darüber zu sprechen, was er mir über mich erzählte. Denn ich will ihnen nicht über mich erzählen, über mich hat schon der Vater Erzpriester vieles gesagt. Dieses kleine Mädchen war damals sechseinhalb Jahre alt: Sie setzte sich ins Auto mit ihren Eltern und ging, und bevor sie ging, sagte sie mir: „Passen sie auf, machen sie das und das ja nicht, was ihnen der Weise sagte!“ Auch sie hat mich ein weiteres Mal darauf hingewiesen….

Die Geschichte über dieses Mädchen ist sehr interessant. Ihr Vater ist Augenarzt, einer der besten Augenärzte in Athen, der auch seine eigene Klinik besitzt. Seine Wohnung befindet sich in der gleichen Strasse in der auch seine Klinik ist. Die kleine Despina ging immer zu Vater Porfije. (Deswegen dachten ihre Eltern, dass sie sehr bald ins Kloster eintreten würde, denn wie der Heilige Basilius sagte: „Gebt mir die Kinder von neun Jahren. Aus ihnen werde ich Engel machen. Aus ihnen werde ich Heilige machen.“ (Es ist nie zu spät ins Kloster zu gehen, aber wenn wir eine Berufung empfinden, dann ist je früher desto besser. Nicht weil man das Eisen schmiedet solange es heiß ist, sondern weil man nach dem was vor uns steht rennen muß“). Eines Tages sagte Vater Porfije: „Despina wird euch bald verlassen.“ Die Eltern dachten: ja, sie wird ins Kloster gehen, und hatten nichts dagegen einzuwenden. Die Griechen haben viele Kinder. Sie lieben es, wenn eines ihrer Kinder ins Kloster geht. Denn sie wissen, dass der Herr in den nächsten sieben Generationen diese Familie segnen wird. Keine Mutter wird so durch ihre Söhne und Töchter gesegnet, auch wenn diese eine weltliche Ehe eingehen und viele Kinder bekommen, wie diejenige Mutter, die einen guten Mönch oder eine gute Nonne erzieht. Als die kleine Despina die Strasse überquerte, weil sie zu ihrem Vater wollte, stolperte sie ein wenig. Sie wurde von einem Auto überfahren. Ihr Vater war sofort zur Stelle. Da ein Mädchen in der Klinik auf eine Pupillen-Transplantation wartete, nahm Despinas Vater – so stark war seine Seele – gleich seine tote Tochter in den Operationssaal, entfernte ihr die Pupillen und implantierte dieselben in die Augen des anderen Mädchens. Heute ist dieses andere Mädchen eine verheiratete Frau und hat Kinder. Aber sie schaut mit den Augen der kleinen Despina. Die Eltern der kleinen Despina haben einen Trost, denn sie sehen die Pupille ihres Kindes. Aber die kleine Despina war sicherlich voller Liebe zu Gott. Weil sie wo war? Diese Liebe nahm sie bei Vater Porfije auf.

Ich möchte ihnen noch einige interessante Ereignisse erzählen, weil die Menschen gerne etwas über wundersame Ereignisse von Vater Porfije hören möchten, um darauf hin noch auf das, was er uns lehrte, zurückzukommen. Er erzählte uns von einem Ereignis eines seiner geistlichen Kinder, das mit dem Motorrad unterwegs war und dabei knapp dem Tod entging, weil es an einem Ort einen großen Rückstau aufgrund eines schweren Unfalles gab. In dem Moment als er nach Hause kam klingelte sein Telefon. Der Weise meldete sich und sagte: „Ah, Du hast es geschafft Dich herauszuziehen, ja herausgezogen hast Du Dich! Mach Dir keine Sorgen um Dein Motorrad, aber Danke Gott! D.h. er sah alles was passiert war. Das ist ein geistlicher Vater! Er sieht sie! Sie befinden sich hier, er befindet sich dort, d.h. 100 oder 1000 km entfernt von ihnen, aber er sieht sie. Und er kennt jeden einzelnen ihrer Schritte. Der Weise nutzte oft das Telefon. Eines Tages kam ein Arzt zu ihm und klagte, dass er schmerzen im Brustbereich hatte. Dabei sagte der Weise zu ihm: „Höre zu, hier“, dabei klopfte er ihm auf die Stirn, „ich sehe hier einen Tumor.“ Daraufhin sagte der Arzt: “Nein, dort spüre ich keine Schmerzen.“ – „Aber ich sehe hier trotzdem etwas.“ Nach drei Jahren, hatte dieser Arzt wirklich einen Gehirntumor. Er meldete sich beim Weisen: „Vater, was denkst Du: ist es besser nach England zur Operation zu fahren, oder soll ich mich hier in Athen operieren lassen?“ Er antwortete ihm: „Wenn Du Dich retten willst, so kannst Du es. Die Ärzte in Athen sind auch gut.“ Der Mann unterzog sich einer Operation. Aber nach einiger Zeit fiel er ins Koma, wobei mit der Zeit zu erkennen war, dass die Situation sich dem schlimmsten Ende nähert. Seine Kinder verloren die Fassung und gingen zum Weisen. Sie wagten zu ihm zu sagen: „Ja aber Du hast doch gesagt, dass er überleben wird.“ Der Weise antwortete ihnen: „Euer Herz soll nicht beschwert sein! Dieser schlechte Zustand eures Vaters hält nur momentan an. In drei Tagen wird er aufstehen und nach Hause gehen.“ So war es dann auch wirklich.

Eines Tages kam ein Ehepaar, das irgendwo in der Nähe von Athen lebte, zum Weisen zur Beichte. Sie beichteten ausführlich und der Weise nahm sein Epitrachelion um das Vergebungsgebet zu lesen. Aber etwas hielt ihn davor ab, dieses Gebet auch für den Ehemann zu lesen. Und er sagte zu ihm: „Komm, mein Freund, sage mir was gibt es bei dir für ein Hindernis, du hast immer noch nicht alles gebeichtet?“ Er antwortete: „Doch, ich habe Vater, so und so, alles…(…).Vielleicht habe ich einmal in meinem Leben, das ist schon sehr lange her, denn ich bin der Sohn eines einflussreichen Vaters im Dorf und dort beschäftigten wir einen Aufseher für unsere Ländereien. Er betrog uns, so dass ich ihn einfach entließ. Ich wollte ihn auch nicht vor der Öffentlichkeit bloß stellen. Ich denke, dass ich damit in diesem Fall immer noch eine gute Tat vollbrachte.“ Und der Vater sprach zu ihm: „Nun, mein Sohn, aber bist Du dir auch wirklich sicher, dass er Dich bestahl?“ Er antwortete: „Na ja, das Gericht sagte das.“ Und dann eröffnete ihm der Weise, wer ihn wirklich bestahl, sowie dass der Mann vollkommen unschuldig war. „Geh in Dein Dorf, finde ihn, rehabilitiere ihn vor der gesamten Dorföffentlichkeit; und für die gesamte Zeit, in der er kein Gehalt mehr von dir bekam – denn er ist ein armer Mann und hat Kinder –, sollst Du ihn belohnen. Dann kannst Du zu mir kommen, dass ich Dir das Vergebungsgebet lese.“

Vater Porfije ging sehr gerne spazieren. Eines Tages spazierte er mit seinen geistlichen Söhnen in den Bergen über Athen. Da es schon sehr spät war, dämmerte es und Vater Porfije war müde. Ich erzählte ihnen bereits, dass er sehr krank war. Da hörten sie hinter sich ein Taxi herankommen. „Sollen wir dieses Taxi anhalten?“ – „Nein“ sagte Vater Porfije. „Es wird von selbst anhalten. Und wenn wir ins Taxi einsteigen, dann lasst nur mich reden.“ Sie stiegen ins Taxi ein. Der Taxifahrer war ein mit Hass erfüllter Mensch und begann zu erzählen: „Kommt, ihr Priester, was machen sie denn schon da“ (…), sie wissen, wie die Leute üblicherweise über Priester zu sprechen pflegen… Und ständig lehnte er sich zurück zu den Dreien und sprach: „Leute, ist es denn nicht so?“ Sie sagten kein Wort. Und dann, als der Taxifahrer etwas stiller wurde, sagte der Weise zu ihm: „Weißt du, mein Kind, jetzt erzähle ich dir eine Geschichte, aber die ist nur für dich, und ich erzähle sie dir nur ein Mal. Weißt du, in dem und dem Dorf lebten zwei Männer. Der eine war sehr reich, wohingegen sein Nachbar sehr arm war. Der Arme war neidisch auf den Reichen. Es gelang ihm den Reichen umzubringen und diese schlimme Tat zu vertuschen. Sogar die Papiere des Reichen konnte er fälschen, und so sein ganzes Vermögen an sich reißen. Und weißt du was er mit dem Geld machte? Er kaufte sich ein Taxi und ist jetzt Taxifahrer in Athen.“ – „Vater, in Gottes Namen, sei still, das wissen nur du und ich.“ – „Das wissen jetzt auch diese drei, die das hörten….“

Bei Vater Porfije gab es immer sehr viel Besuch, der warten musste. Eine Frau, die ein familiäres Problem hatte, ging zu ihm: „Was Vater Porfije jetzt sagt, das werden wir in unserer Familie machen. Aber werden die meinen mir glauben? Ich werde jetzt ein Aufnahmegerät mitnehmen. Das wird der Weise nicht wissen.“ Alle saßen und warteten, wobei die Dame ein Aufnahmegerät in ihrer Tasche dabei hatte. Schließlich, als alle schon sehr lange warteten, kam eine Nonne, die Ordnung hielt und sagte: „Verzeihen sie, meine Dame, aber der Vater ist sehr müde. Er kann sie heute nicht mehr empfangen. Aber er sagte nur eine Dame mit Aufnahmegerät in der Tasche soll hereinkommen.“

Als der Weise starb war ein Arzt, eines seiner geistlichen Kinder, auf einem Symposium in Deutschland. Sehen sie Vater Porfije ist erst kürzlich verstorben. Sein geistlicher Sohn war auf dem Symposium, und als er nach Hause zurückkehrte, hatte er ein familiäres Problem. Da er die Gewohnheit den Weisen anzurufen hatte, tat er es auch dieses Mal. Aber der Vater war verstorben. Der Vater meldete sich ihm am Telefon. Was für ein Wunder: er hörte ihm zu, sagte ihm einen Rat und wie er dieses Problem lösen sollte, und schließlich daraufhin: „Weißt Du, mein Sohn, rufe mich bitte nicht mehr an, ich bin gestorben.“ Das sind keine Märchen, das ist die alleinige und reine Wahrheit.

Es gibt zwei weitere interessante Ereignisse in Leben von Vater Porfije: eines mit einer Französin, und eines mit einer Irin. Wie sie wissen, besuchte Vater Porfije nur zwei Jahre die Grundschule. Sie kamen zu ihm, um mit ihm zu sprechen. Die Französin brachte einen Übersetzer mit, und der Vater sagte: „Den braucht es nicht.“ Die Irin hatte keinen Übersetzer, aber der Weise sagte zu ihr, dass sie kommen soll und er mit ihr sprechen wird. Nach den Gesprächen sagten beide, dass kein Übersetzer notwendig war, dass sie sich vollständig mit dem Vater verständigen konnten. Wie und auf welche Weise – das weiß der Herr. Aber nun, der Vater war ein Mann der wahrhaftig durch seine Aufopferungen in seinem Leben seine Seele so sehr dem Herrn nahe brachte, dass der Herr durch ihn hindurch wirkte. Und dem Herrn ist nichts unmöglich.

Aber jetzt verlangsame ich schon ein wenig mein Tempo, wohingegen Sie immer schneller mit ihren Fächern wehen. Ich habe hier noch einige Zitate von Vater Porfije vorbereitet. Vielleicht wird sie das in etwas unterstützen. Ich habe keinen Grund dieses Buch zu propagieren. Kürzlich war ich für drei Wochen in der Klinik der Medizinischen Akademie der Armee. Das gab mir die Gelegenheit dieses Buch gut durchzustudieren, alles zu unterstreichen. (Ich bin so ein visueller Typ, um dann wieder an die unterstrichene Stelle zurückzugehen). Nun möchte ich über einige Dinge mit ihnen sprechen. Da sie hier nun alle in der Welt außerhalb des Klosters leben interessiert sie sicherlich die Seite des ehelichen Lebens, nicht wahr? Nun Vater Porfije meint dazu: „Das was man das Glück in der Ehe nennt, das gibt es. Aber es verlangt folgende Annahme: dass die Eheleute es geschafft haben, ein geistliches Gefühl zu entwickeln, indem sie Gott lieben und sich an Seine Gebote halten. So wird es den Eheleuten gelingen sich wirklich untereinander zu lieben und glücklich zu sein. Ansonsten werden sie geistlich arm sein, d.h. sie werden nicht in der Lage dazu sein Liebe zu geben. Sie werden dämonisch bedingte Probleme haben, aufgrund dessen sie unglücklich sein werden.“ Wenn ich zurückblicke, z.B. auf die Mathematische Fakultät, die ich besuchte, (ich verließ die Fakultät als Dozentin), so sind heute die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen geschieden. Ich sehe, dass die Ärzte in den Kliniken zum großen Teil geschieden sind. Das ist heute eine Krankheit bei den Menschen. Natürlich denke ich, dass diejenigen, die eine Ehe eingehen, dies aus sehr großer Liebe tun. Aber irgendwie können die Menschen diese große Liebe während der Ehejahre nicht erhalten, weil es Probleme gibt. Und dann sind die Menschen mit diesen Problemen belastet. Und wenn sie keinen Gott haben, wenn sie nicht den Segen Gottes haben, wenn sie dies nicht so praktizieren wie es oben beschrieben ist, wenn der Herr nicht zwischen ihnen ist, wenn sowohl der Mann als auch die Frau Gott nicht als aller erstes lieben, wenn sie nicht im Zeichen Gottes leben – dann werden sie wirklich schwere Enttäuschungen erfahren. Denn dem Herrn ist alles möglich. Und das was von Gott kommt, wie das Volk zu sagen pflegt, das ist sogar süßer als Honig. D.h. also: die erste Voraussetzung für eine glückliche Ehe – und merken sie sich das ihr jungen Frauen! - wenn jemand um ihre Ehe anhält, dann ist er nur dann bereit ein Mann für sie zu sein, wenn er bereit ist für sie zu sterben. Nicht um über sie zu herrschen, nicht um ihnen ein Wegführer im Leben zu sein. Es gibt immer Abmachungen in der Ehe, niemand wird von niemandem tyrannisiert…D.h. die Bereitschaft, dass der Partner also für sie sterben will. Wenn er für sie sterben will, dann wird er auch ihre Schwächen akzeptieren und tolerieren. Wenn wir in der Ehe auf eine wirklich christliche Art leben, dann wird diese Ehe auch halten.

D.h. ein Leben im Gebet zu führen, nicht nur ein körperliches Leben zu führen, sich einander dann näher kommen, wenn es gesegnet ist. Dann wenn wir Gottes Impuls dafür haben. Kinder zu haben – Gottes Engel, die uns der Herr gab. Wir haben kein Recht sie zu enttäuschen! Wenn wir uns als Eheleute scheiden lassen, und Kinder geboren haben, so haben wir die unglücklichsten Menschen in diese Welt gesetzt. Was bleibt dann vor dem Kind übrig? Eine große Hölle: es ist immer zwischen dem Hass derer, die sich einmal liebten und dessen Liebe es hervorbrachte. Was für eine Hölle wird sein Leben sein im Hinblick auf die anderen Kinder, die Eltern haben, die in einer Ehe leben? Die sich streiten – ja dann sollen sie sich streiten! Die sich vielleicht auch manchmal schlagen – dann sollen sie sich eben schlagen! Aber niemand weiß wie sehr sie sich lieben. D.h. diejenigen, die in der Liebe Gottes ihr Kind umgarnen, denn Eltern müssen dies wissen: das Kind ist nicht das Resultat des Wunsches des Mannes und der Zustimmung der Frau. Sondern ein Kind ist der Segen Gottes. Es gibt so viele Ehepaare, die physisch vollkommen gesund sind, d.h. bei denen keine gesundheitlichen Hindernisse bestehen, Kinder zu bekommen. Aber sie bekommen keine Kinder. Gott gibt sie ihnen nicht! Und wenn sie Gott gibt, dann gibt ihnen Gott einen Engel. Dann seien sie gegenüber ihrem Kind auch wie gegenüber einem Engel.

Gleich werde ich ihnen einige Dinge über die Erziehung der Kinder, das was Vater Porfije darüber sagt, erzählen. Eines Tages fragte ihn ein junger Mann, einer seiner geistlichen Kinder: „Vater, ich möchte gerne heiraten. Aber ich habe Angst, dass ich eine böse und nicht die richtige Frau für mich finde.“ Der Vater antwortete ihm: „Ja, na und? Sie wird Dich ins Himmelreich hineintreiben.“ Ein anderer, er war etwas unbesonnen und hatte keine Abmachung mit seiner Freundin über das Fasten getroffen usw., fragte Vater Porfije: „Vater, was soll ich machen? Die Frau will für mich Fastenessen kochen, aber sie will nicht fasten.“ – „Nichts, mein Sohn. Dein Kühlschrank soll in der Fastenzeit immer prall gefüllt sein. Deine Frau soll immer zu essen haben. Mach ihr keine Vorwürfe. Nur versuche ihr ein Beispiel zu sein. Faste du.“ Innerhalb drei Jahre, begann die Frau genauso zu fasten wie der Mann. Aber denkt nur daran was passiert wäre, wenn er ihr Vorwürfe gemacht hätte: mach dies, mach das. Er hätte einen Keil zwischen ihnen getrieben. Wer weiß was passiert wäre. Am Ende wäre die Frau stur geblieben und hätte nie gefastet. Auf diese Weise hat er es - auf den Rat seines Geistlichen hin – geschafft, (dass die Frau auch gerne fastet)….

Lassen sie uns noch über Kinder sprechen, dann werden wir über die höchste christliche Liebe sprechen, und dann zum Schluss kommen. Der Weise sagt dazu …Eine Frau stellte Vater Porfije eine Frage in Bezug auf ihre Kinder. Er antwortete ihr: „Übe keinen Druck auf deine Kinder aus. Das was du ihnen sagen willst, sage durch Gebete. Kinder hören nicht mit den Ohren, sondern nur dann wenn der göttliche Segen auf sie fällt, der sie durchleuchtet. Erst dann hören sie das, was wir ihnen sagen wollen. Wenn Du etwas zu deinen Kindern sagen möchtest, dann sage es der Mutter Gottes, und sie wird die Vermittlerin sein. Dein Gebet wird wie eine geistliche Umarmung deines Kindes sein. Das wird ihre Kinder zu ihnen führen. Manchmal z.B., wenn wir die Kinder liebkosen, passiert es, dass sie sich dagegen wehren. Von geistlichen Liebkosungen werden sie sich nicht wehren.“

An einer anderen Stelle sagt Vater Porfije: “Eine Mutter sollte sich nicht damit zufrieden geben, dass sie das Kind gefühlvoll liebkost. Sondern sie sollte sich darum bemühen dem Kind geistliche Liebkosungen – Gebete zu geben. Das was sie ihren Kindern sagen möchten, sagen sie es ihnen im Gebet.“ Einer anderen Frau sagte er: „So viele Jahre hast du auf ihn, deinen Sohn, Druck ausgeübt: tue dies, sei dort…. Jetzt wünscht er Freiheit. Sage nicht zu ihm: tue dies, mache es so… Bete nur heimlich für ihn.“ An einer anderen Stelle wiederum sagte er: „Die Eltern, die unerzogene und psychisch problematische Kinder haben, sollten sich nicht mit ihnen, sondern mit demjenigen der sich hinter ihren Kindern befindet, d.h. mit dem Teufel, streiten.“ Diesen wiederum können wir nur dann besiegen, wenn wir selbst ein heiliges Leben führen.“ D.h. wie werden wir am einfachsten auf unsere Kinder einwirken? In dem wir ihnen ein persönliches Beispiel geben. So wie dieser Mann, der fastete und für seine Frau betete, und sie so zum Fasten brachte. So werden wir unsere Kinder, unsere Nächsten, unseren Mann, der Mann seine Frau, ich meine Schwestern im Kloster…(auf den richtigen Weg bringen). Stellen sie sich vor, was für eine schreckliche Äbtissin ich im Kloster wäre, wenn ich den Nonnen befehlen würde: du das, du das, du das…Nichts würde das bringen; das Kloster würde sich bestimmt auflösen. Aber der Mensch muss auch über einige Dinge hinweg sehen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß im Leben. Wir Leben in einer Grauzone. D.h. man sollte in dieser Grauzone nach dem streben, was weiß ist. In der Liebe Jesu Christi, durch das Gebet, kann eine Äbtissin nur ihre Schwestern liebkosen, die ihre geistlichen Kinder sind. Denn sie ist ihre geistliche Mutter.
Desweiteren fragte eine Frau Vater Porfije: „Vater, meine Tochter lebt ein sündiges Leben. Wie kann ich sie retten?“ Er antwortete: „Nur in dem du dein Leben auf eine heilige Art und Weise führst. Die Heiligkeit des Lebens der Eltern rettet ihre Kinder.“

Ich muß ihnen dies hier nicht übersetzen. Sie sehen das alles ist eindeutig. Hier steht auch etwas über den Göttlichen Eros, der Göttlichen Liebe, wie der Vater sagt, das ist wirklich außergewöhnlich. Ich hoffe dass ich sie nicht ermüde, aber das sind wirklich einmalige Aussprüche. Der Vater sagt: „Derjenige, der sein Herz in die Hände Jesus Christus gibt, empfindet nicht dass ihm irgendwelche Erschwernisse begegnen. Er freut sich….“ Wenn wir mit Hilfe der Göttlichen Liebe Jesus ins Herz schließen, dann werden wir ohne irgendwelchen Druck von außen, einer Person oder Erschwernissen, mit Liebe Seinen Heiligen Namen herbeirufen: Herr Jesus Christus! Wenn Christus in das Herz eintritt, dann erfüllt Er es mit Seiner Liebe. Befehle wie: mach dies nicht, mach das nicht, …, gibt es nicht mehr, sondern nur Liebe. Vor allem Liebe! Den Ausdruck „das ….nicht“ existierte vor Christus. Christus beendete dies und brachte die Liebe. (…).

Wenn man sein Herz Gott vollkommen öffnet, dann zieht Gott in unser Herz ein und es wird unfähig Fehler zu machen. Der Herr liebt unsere Herzen und uns, d.h. er bringt Sanftmut und das Gute. Lassen wir unser Herz vollkommen offen sein für Christus, für die Liebe, für die Gottesdienste, weil uns sonst der Heilige Geist verlassen wird, wenn wir mit Fragen - wie z.B.  warum dies? Warum das? - auf unsere Mitmenschen zu kommen.

Eine in Christus verliebte Seele ist immer erfreut und glücklich. Egal was ihr zustößt. Egal was für Opfer und Anstrengungen ihr Göttlicher Eros kostet. Wenn die Seele sich in Christus verliebt, liebt sie auch die Menschen. Sie kann diese dann nicht hassen. In die in Christus verliebte Seele kann der Teufel nicht eindringen.
Im Empfinden der Einigkeit mit dem Anderen versteckt sich das Geheimnis des geistlichen Lebens.“

Nun, um dies näher zu bringen…Kennen sie dieses Gefühl wenn sie jung und verliebt sind, und sie denken immer an die geliebte Person: wie sie sich mit ihr treffen wollen, wie sie umso hübscher aussehen wollen, um ihre Aufmerksamkeit stärker auf sich zu ziehen…Und jetzt stellen sie sich einmal vor wie das ist, wenn sie in Christus verliebt sind: wie unvergleichbar das mit unserer irdischen Verliebtheit ist. Und wirklich, ein Mann der in Christus verliebt ist, der hat neben allen Erschwernissen im Leben keine Hindernisse. Das ist ein Optimist. Ein Mensch der immer ein Lachen im Gesicht hat und freudig in die Zukunft blickt.

Aber was kann eine Mutter tun, die ein krankes Kind hat? Vater Porfije antwortet, dass sie beten kann, und in ihrem Gebet sagen soll: „Ja, mein Herr mag meine Kinder mehr als ich sie liebe. Das ist sicher. Nun, Herr, ich kann meinen Kindern nicht helfen. Hier ich gebe meine Kinder in deine Hände zurück, tue Du (das was Du für richtig hälst), und ich werde nur beten und durch das Gebet ihr Leben betrachten.“ Das ist es! Denn eine Mutter, die ein krankes Kind hat, kann sich wegen ihrer Sorgen um dieses Kind nicht umbringen, sich selbst etwas Schlimmes antun. Das Beste was sie tun kann ist dieses Kind Gott zu übergeben. Denn Gott weiß was er mit ihm machen wird. Ich hatte einmal in meinem Leben dieses Gefühl. (Gott sei Dank wenigstens einmal). Das war als ich von der Universität ins Kloster gehen wollte. Ich weiß, dass ich mich damals vollkommen in Gottes Hände begab. Ich weiß was Gott mit mir machte. Alle Probleme wurden gelöst. Alles ging irgendwie glatt.

Heute reise ich aus einer kleinen Stadt mit einem jungen Mann, meinem Verwandten. Erst vor kurzem verstarb seine Mutter. Er ist bereits 36 Jahre alt, wobei er bis zu seinem 34. Lebensjahr nicht getauft war. (Das war ein Fehler seiner Mutter). (…) Vor zwei Jahren taufte er sich in unserem Kloster und wir gaben im den Taufschein mit. Sofort meldete er sich bei seiner Mutter und sagte: „Mutter, eine getaufte Seele meldet sich bei Dir!“ Sie wollte vor Freude schreien…Er sagte zu mir: „Eines Tages saß ich zusammen mit meiner Frau. Wir unterhielten uns, und ich sagte: siehst Du, dass seit dem Tag an dem ich mich taufte es uns bei diesem besser geht, bei jenem besser geht, mit den Kindern, nicht war, mit dem einem Kind und dem anderen Kind …Ist es so, meine Frau, fühlst du es nicht auch dieses gewisse Gefühl der Freude, wie ein Glück in unser Haus gekommen ist?“ Sie sagte: „Ja, das fühle ich.“ Darauf hin sagte ich ihm: „Jetzt solltet ihr noch kirchlich heiraten, dann werdet ihr den vollkommenen Segen Gottes haben.“ - „Richtig“, sagte er, „unsere Mutter ist verstorben. Aber das ist ein natürlicher Ablauf. Wir werden alle einmal sterben. Von einer alten kranken Frau erwartet man nicht, dass sie jünger wird.“

Also übergeben Sie sich selbst in die Hände Gottes, und der Herr wird wissen was er mit ihnen tun wird. Es war Krieg. Nun, wenn ich nur da sitze, und denke: wie soll ich das Kloster retten? Was soll ich hier und dort machen? Nichts kann ich tun. Drei Mal meldete man uns im Kloster Sokolica: „Flieht. Heute Nacht dürft ihr dort nicht schlafen. Ihr seit von UCK-Kämpfern umzingelt.“ Wir wussten: wenn wir jetzt weg gehen, so wird in dem Zeitraum einer halben Nacht nicht mehr ein Stein auf dem anderen bleiben. Wir gingen in die Kirche, machten alle Lichter an. Als sie uns das den Strom ausschalteten, machten wir das Aggregat an. Ich öffnete die Fenster und wir begannen den Gottesdienst: nicht zu singen, sondern zu schreien. Und niemals sahen wir auch nur einen UCK-Kämpfer vor uns. D.h. Du Herr tue was Du willst mit uns! Das bedeutet auch für sie: sagen sie nicht zu sich selbst: das will ich machen, das will ich…! Solange sie so sehr ihr Leben planen, dass es genau so sein soll, solange wird es eben nicht so sein. Sicherlich, wir werden planen. Wir sollten eine Vision über unser Leben und unsere Zukunft haben. Aber wir werden zu Gott dafür beten; inwieweit dies von Gott gesegnet ist oder nicht: Herr, bewerkstellige es für mich! Genauso wie: Herr, Dir übergebe ich meine Kinder! Sicherlich werde ich auch auf sie achten. Natürlich kommt Gott nicht und kocht ein Essen, um es den Kindern zu geben. Verzeihen sie, das war etwas grob formuliert, was ich gerade sagte. D.h. lernen sie in ihrem Leben, das sagen uns die großen Geistlichen. Sie sagen uns dies aufgrund ihres Beispieles. Übergeben sie alle ihre Hoffnungen, und alles was sie haben, in die Hände Gottes.

Aber wir sind im Leben manchmal in Schwierigkeiten. Nun lassen Sie uns einmal schauen, wie wir uns in diesen Schwierigkeiten verhalten sollen, um damit dieses Thema zu beenden. Das ist wie Vater Porfije sagen würde: „Deine Arbeit ist nicht die andere zu verbessern. Du solltest für die Anderen beten. Und wenn sie irgendwo vom Weg abkommen, dann bete für Sie, dass der Herr sie so erleuchtet, dass sie wieder auf den richtigen Weg zurückkehren. Das alles kann man nicht mit Worten erreichen, sondern nur mit dem Gebet. Wenn jemand Gutes tut, dann wird er damit eins und kann nicht mehr Böses tun.“ D.h. das Gute ist dann stark im Menschen verankert. Und das was sie sagten: andere nicht korrigieren, beten. Sprechen sie mit ihren Nächsten über Gebete. „Unser Ziel liegt nicht darin das Böse zu verurteilen, sondern es zu verbessern. Durch das Verurteilen kann der Mensch zugrunde gehen. Durch das Verständnis und die Hilfe kann er sich retten. Wir sollten Sünder mit Liebe und Respekt gegenüber ihrer Freiheit betrachten. Niemals kann ich Andere verurteilen, denn sie sind ein Teil meines Körpers. Mein Nächster ist ein Körper meines Körpers, und wie kann ich ihn da verurteilen? Es gibt niemanden, der seinen Körper nicht mag. Verurteile andere nicht, sondern behandle sie wie Heilige. Denn wenn Du sie so betrachtest, dann wirst Du nie Böses sehen. Das Böse sieht nur derjenige, der selbst schlecht ist. Jemand der keine Erfahrung mit dem Bösen hat, kann das Böse auch nicht in einem anderen Menschen sehen.“ Das Verzeihen gegenüber den Menschen, die uns einen Schaden zufügten, beschreibt der Weise als eine grundlegende geistliche Aufopferung: d.h. als aller erstes denen zu verzeihen, die einen selbst traurig stimmten. „Jeder Mensch der dich anfällt, der dir einen Schaden zufügt, der schlecht über dich spricht, der dir auf irgendeine Weise Ungerechtigkeit zufügt ist dein Bruder, der in die Hände des bösewichtigen Teufels gefallen ist. Du solltest viel Mitleid mit deinem Nächsten haben, dich in sein Unglück hineinversetzen, sowie innig in dir selbst zu Gott beten, dass dich dieser in der schweren Stunde der Versuchung stärkt und sich deinem Bruder gegenüber, der ein Opfer des einvernehmenden Teufels wurde, erbarmt. Gott wird sowohl dir als auch deinem Nächsten helfen. Gräme dich nicht wegen Ungerechtigkeiten, die dir widerfahren, wegen keiner dir gegenüber geäußerten ungerechten Beschuldigung. Gräme dich auch nicht in deinem Inneren, in dir selbst. Das ist sehr schlecht. Das Böse beginnt mit bösen Gedanken. Wenn du verärgert und beleidigt bist, auch wenn es nur in Gedanken ist, zerstörst du deine geistliche Atmosphäre. Du behinderst den Heiligen Geist dabei zu wirken und erlaubst gleichzeitig dem Teufel das Böse zu verstärken. Deswegen solltest du immer zu Gott beten, um voller Liebe zu sein und um zu verzeihen, so dass jegliche schlechten Gedanken von dir selbst ferngehalten werden. Es ist richtig, nicht darüber nachzudenken, ob man dich liebt, sondern ob du Christus liebst, und ob du die Menschen liebst. Nur so wird die Seele mit Glück ausgefüllt.“ D.h., schaue nicht darauf, ob man dich liebt, sondern ob du Jesus Christus liebst!

Alles beginnt und endet mit Christus. (…) Nun, so viel von mir dazu!“

Vater Dejan: „Mutter Äbtissin sprach über ihre Begegnungen mit Geistlichen. Wir sind so frei und bitten Sie diesen guten, gläubigen Menschen auf einige Fragen zu antworten, diese zu ergänzen…Brüder und Schwestern, nun wie es bei uns üblich ist: sie haben das Wort, bitte sehr!“

Frage: „Mutter Makarija, am Anfang sagten Sie, dass es auch Weise „Frauen“ gibt. Mich interessiert ob diese Geistlichen durch einen Segen diese Gabe bekommen, ob so eine existiert, und ob sie uns über so eine Geistliche etwas erzählen können?“

Mutter Makarija: „Es ist nicht unbedingt notwendig, dass jeder Geistliche die Gabe des „Sehens“ hat. Die Gabe des „Sehens“ erhalten nur Auserwählte. Deswegen können wir den Begriff des Geistlichen nicht mit der Gabe des Sehens gleichsetzen. Sie sollten sich irgendwie orientieren, (verzeihen Sie, das ist jetzt ein praktischer Ratschlag), d.h. nicht von Kirche zu Kirche, von einem Priester zum anderen, (dies vielleicht nur am Anfang, so lange bis sie jemand finden, der ihnen entsprechen wird), gehen. Denn unter vielen Geistlichen wird einer sein, der für Sie bestimmt ist, der zu ihnen passt und um den herum Sie sich dann festigen werden. Bei ihm werden Sie immer beichten, und Sie werden ihn für alles, was Sie sich in ihrem Leben vornehmen möchten, (um Rat) fragen. Ist man verheiratet, so ist es besonders wichtig, dass die Eheleute ein und denselben Beichtvater, einen Geistlichen haben. Denn wenn der Frau ein Geistlicher eine Sache sagt, und ein anderer Geistliche dem Mann eine andere Sache, dann ist auch für Sie offensichtlich, dass sich hier zwischen diesen Eheleuten eine unnormale Situation einstellt. Entschuldigen Sie bitte, ich wollte nur einige Erfahrungen übertragen. Aber aus dieser Frage höre ich ein großes Bedürfnis danach heraus, wie man für sich selbst einen Geistlichen findet, an den man sich gerne bindet, und dem man folgsam ist. Dabei sollten wir nicht erwarten, dass dieser Geistliche die Gabe des Sehens hat. Denn die Geistlichkeit wird in unserer Kirche als eine sehr wichtige Rolle angesehen, (aufgrund) des Heiligen Sakraments der Beichte und des Priesters, der dieses Heilige Sakrament annimmt. Es muss uns bewusst sein, dass er in diesem Augenblick nicht unser Erzpriester, mit dem wir befreundet sind, ist. Er ist der Mann, der, wenn er den Epitrachelion auf unseren Kopf legt, sagt: „Ich unwürdiger Priester befreie dich mit dem Segen Gottes von….“ Also der Herr erlöst dich über mich (den Priester). Warum Gott? Gott kann nicht direkt vorbeikommen und uns von unseren Sünden erlösen. Er gab uns das Priestertum, das Heilige Sakrament des Priestertums, und wir respektieren dieses Heilige Sakrament und den Willen Gottes. So wie auch bei Krankheiten uns der Herr Ärzte gab, die ebenfalls von Gott sind. Aber von uns hängt es ab, ob wir nur den Ärzten Glauben schenken und gleichzeitig Gott vernachlässigen wollen. Wir müssen wissen, dass uns die Krankheit mit der Erlaubnis Gottes widerfährt. Gott schickte uns Ärzte, aber wir werden darauf achten den Arzt gut auszuwählen. Wir werden nicht jedem, sondern demjenigen Arzt, der eben ein geistliches Leben führt, glauben. Das kann man sehen. Dieser Arzt muss kein Wunderheiler sein, der uns auf eine wundersame Weise heilen wird. Genauso wenig wie unser Geistlicher die Gabe des Sehens, um uns immer gleich alles (voraus-) zusagen, haben muss. Von ihnen hängt es ab…Wenn sie einem Geistlichen näher kommen, zu ihm zur Beichte gehen, dann beten sie für diesen Priester. Und je inniger sie für ihn beten, desto mehr wird das Wort Gottes aus seinem Mund zu ihnen kommen.“

Frage: „Mutter Makarija, ich möchte Sie gerne fragen, ob es das Schicksal gibt, und wie man sich den Partner im Leben aussuchen sollte?“

Mutter Makarija: „Das hängt davon ab, was Sie unter dem Begriff Schicksal verstehen. Wenn Sie beispielsweise darunter den Plan Gottes mit mir verstehen, dann existiert das Schicksal. Mein Schicksal wird sich erfüllen, insofern ich freiwillig Gottes Plan annehme. Aber der Herr erschuf mich als freie Persönlichkeit. Er gab mir die Freiheit, welche ein Schwert mit zwei scharfen Kanten ist. Der Herr kam nicht um zu sagen: „Ich bin der Herr, Gott Sabaoth. Mir müsst ihr folgsam sein!“ Was ist das dann für ein Glaube? Dann ist das ein Befehl. Das ist ein Gebot. Aber der Glaube ist etwas was in einem freien Herzen entsteht. Wenn wir also unter dem Begriff Schicksal den Plan Gottes verstehen, Gottes „domostroj“ meiner Rettung bzw. meines Seelenheils, wenn ich diesen Willen Gottes annehme, dann existiert mein Schicksal. Ansonsten, wenn man unter Schicksal versteht, dass etwas geschrieben steht, das mir in meinem Leben etwas (Bestimmtes) passiert, das auch passieren muß - ohne Rücksicht darauf, ob ich ein guter oder schlechter Mensch bin - nein, das existiert absolut nicht! Unsere Kirche predigt das nicht.

Wie soll man - um auf Ihre Frage zurück zu kommen - den Partner in seinem Leben aussuchen? Sehen Sie, ich wählte meinen Lebenspartner auf die schönste Art aus. Mein erster Partner ist Gott. Und für alle anderen Partner, die von Gott zu mir geschickt werden, bete ich zum Herrn. So wie der Herr sie zu mir schickt, so habe ich sie. Meine Schwestern im Kloster sind weitere Partner in meinem Leben. Deswegen - wenn sie an den ehelichen Lebenspartner, an Heirat, denken – so hat da auch ihr Herz „ ein Wort mit zu reden“. Man geht hier nicht einfach mit irgendeiner Logik und Verständnis vor. Wir werden auf jeden Fall darauf achten, wer zu uns paßt. Wenn sie beispielsweise in einen Laden gehen, so gehen sie zuerst den ganzen Laden hin durch und schauen was es gibt. Danach erst werden Sie einkaufen. So ist es auch, wenn Sie sich einen Partner für die Ehe suchen: sie werden viele Menschen betrachten. Danach werden sie sehen, wer ihnen am ehesten gefällt. D.h. von wem sie denken, dass sie mit ihm ihr Leben verbringen könnten. Denn das, was hier geschrieben steht, dass trotz allem das eheliche Glück existiert, stimmt. Es gibt glückliche Ehen. Aber dafür benötigt man auch eine Prädisposition: und diese ist, dass sie (die Ehepartner) in Gott eins sind. D.h. Man sollte sich mit Gott seinen Partner suchen.“ 

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Frage: „Möchten Sie uns etwas über ihr Kloster erzählen?“

Mutter Makarija: „Gut, dass sie mich erinnert haben. Mein Kloster, das Kloster Sokolica, das ist das Kloster des Schutzes der Heiligen Mutter Gottes (serb.: „Pokrov Presvete Bogorodice“). (Es befindet sich auf einem kleinen Berg, der der Berg von Sokolica oder einfach Sokolica heißt. (Die Menschen dort haben einen guten Akzent: es heißt nicht Sokolica sondern Sokolica, d.h. ein richtiges Serbisch). Das ist der südwestliche Ausläufer, ein isolierter Berg des großen Kopaonik Gebirgsmassives. Wir befinden uns 800 m über dem Meeresspiegel. Warum heißt dieser Berg Sokolica? Es existiert noch ein Eintrag aus dem 14. Jahrhundert aus dem hervorgeht, dass jeder Hausherr nach der Anzahl seiner männlichen Mitglieder genauso viele Falken für die Jagd seines Patriziers aufziehen musste. Auch heute gibt es hier die Falken, sehr schöne Vögel. Und wir sind glücklich, dass wir diesen freien und hübschen Vögeln „parieren“ können. Auch wir haben uns unser Nest gebaut, das menschliche und das engelsgleiche, sozusagen, in diesem kleinen Kloster. Die Kirche des Schutzes der Heiligen Mutter Gottes wurde im 14. Jahrhundert von Černik Musa, der der Schwiegersohn des Zaren Lazars war, erbaut. (Musa kommt von Mojsej, einem alten serbischen Namen). Es stimmt, dass heute natürlich die Albaner sagen möchten (…) Am letzten Meeting, das statt fand, ich rief die UNMIK und die KFOR Truppen-Vertreter zu uns, denn die albanischen Kinder beschimpften meine Arbeiter und riefen mir die schlimmsten Dinge zu, und ich möchte an dieser Stelle diese Wörter, die sie benutzten, nicht wiederholen. So sagte ich diesen Vertretern der UNMIK-Truppen, dass sie doch in die Schule kommen sollten um zu sehen, was diese Lehrer diesen Kindern beibringen. Ob sie ihnen Wissen beibringen, oder ob sie ihnen beibringen uns zu hassen. Und an diesem Treffen sagte mir einer: „Deine Kirche ist nicht aus dem 14. Jahrhundert, sondern sie ist 1888 erbaut worden, auf dem Grundbesitz von Isa Boljetinac.“ Isa Boljetinac war ein Staatsfeind, der liquidiert wurde. Was soll ich ihnen sagen; ständig versuchen sie mich zu provozieren. Ich aber möchte sie mit Ruhe besiegen, und sage nur zu ihnen: „Sie werden wohl nicht sagen wollen, dass Isa Boljetinac jetzt auch noch der Ktitor ist?“ –„Was ist das, ein Ktitor?“ Und ich sage ihnen: „Das ist derjenige, der das Geld für die Kirche spendete.“ Dann lachen auch die Fremden….

D.h. die Kirche ist also aus dem 14. Jahrhundert und sie liegt in einem sehr schönen Gebiet. So wie jeder sein eigenes Haus liebt, so lieben wir unser Kloster. Wir versuchen es zu schmücken. Und eben, diesen Sommer, so Gott will, werde ich damit beginnen den Kirchenvorraum (serb.: „priprata“) auszumalen, denn sie ist erst 200 Jahre alt. Als Fresken nehme ich den Lebensweg der Mutter Gottes. Aber ich werde diese nicht selbst ausdenken, obwohl ich es könnte, sondern ich werde einen Querschnitt unserer besten Fresken aus unseren Klöstern im Kosovo wählen, und sie dort - alles dort an einem Ort - übertragen.“ 

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Frage: “Mutter, mit Rücksicht darauf, dass Sie über große Erfahrung im Umgang mit Geistlichen verfügen, (sagen Sie uns) etwas über Begegnungen mit serbischen Geistlichen. Machten Sie – neben diesen – auch Erfahrung mit erfahrenen Weisen?“

Mutter Makarija: „Ja, ich begegnete einigen Weisen in Griechenland. Ich kann ihnen sagen, dass die Geistlichkeit nicht nur an Priester gebunden ist. Ein Priester kann sein Epitrachelion, wohingegen eine geistliche Mutter, sie kann auch jung sein, kann keinen Epitrachelion anlegen. Aber im Leben ist es wichtiger, wer sie führen und lehren wird wie man beichtet. Das ist z.B. wie im Kloster: die Schwestern vertrauen sich ihrer Äbtissin an, oder bei derjenigen, die ihre Älteste im Kloster ist. Sie vertrauen sich ihr an, durchlaufen eine Art Reinigungsprozess, und diese sagt ihnen dann: „Ja mein Kind, das, das und das musst Du unter dem Epitrachelion sagen.“ D.h. jetzt kommt der Priester.(…) der das Heilige Sakrament der Beichte durchführt. Beispielsweise traf ich in Russland eine Äbtissin Serafima, die vor einigen Jahren verstarb. Sie ist die Schwester eines neu verkündeten Heiligen, des Metropoliten Serafim. In Griechenland traf ich einige Weise, aber leider, das was sie mir erzählten war irgendwie persönlich, so dass ich jetzt ohne eine Antwort da stehe.“

Frage: „Und die Begegnungen mit serbischen Geistlichen?“

Mutter Makarija: „Nun, manchmal erkennen wir die Geistlichkeit eines Menschen nicht. Mein geistlicher Vater war der selig verstorbene Bischof Danilo (Krstić), der letztes Jahr, (Anmerkung: am 20.04.2002), verstarb. Und er ist hier im Kloster Vavedenje begraben. Er war einer der am meisten gebildeten Menschen. Jedoch liegt die Geistlichkeit nicht in der Bildung. Wie man sieht besuchte der Weise Porfije nur zwei Grundschulklassen. Diese tiefe innere Geistlichkeit war bei Bischof Danilo durch seinen intelligenten Geist und seine Bildung verdeckt. Wie groß seine Geistlichkeit war, verstand ich erst nach seinem Tode, als ich seine Briefe ordnen wollte. (Denn so Gott will, habe ich den Wunsch auch etwas über ihn zu schreiben.) Diese schrieb er mir als ich noch in Griechenland war. Ich dachte sogar daran sie hier ins Kloster mitzubringen und ihnen Passagen daraus vorzulesen. Aus seinen an mich gerichteten Briefen erkennt man wirklich Gottes Geist und die Liebe Gottes: dort sieht man wie er jeden Schritt meines Lebens verfolgte und mich einfach führte: lerne das jetzt, mache das so, mache jetzt das, und dann erklärte er mir wie und warum (das so ist).
Ich muß sagen, dass ich keine große Erfahrung mit serbischen Geistlichen habe. Denn seit ich in Serbien bin, bin ich im Kloster und gehe nicht so oft heraus. Zweitens ist unser Kloster klein und wir sind nicht zahlreich im Kloster. Auch gehen wir nicht auf Schutzpatronfeste. Wir gehen nicht oft aus. Obwohl, und das möchte ich sagen, es gibt unter unseren jungen Mönchen sehr geistliche Menschen.“

Frage: „Sind Sie auch dem selig verstorbenen Weisen Julian von Studenica begegnet?“

Mutter Makarija: „Ich lebte sogar einige Zeit mit Vater Julian von Studenica in Gradac. Ich denke, dass ich dort etwa ein Jahr verbrachte. Sie kennen ihn besser als ich und ich möchte nicht über Vater Julian sprechen. Was seine Geistlichkeit betrifft, so gibt es nur eine Geistlichkeit. Es gibt keine griechische und russische Geistlichkeit. Es gibt griechische und russische Ikonen. Aber die Geistlichkeit ist eine: denn der Heilige Geist ist auch einer. Und nun hängt es nur davon ab, wie sie das ihrerseits empfinden. Ich würde hier keine großen Unterschiede machen. Der Geist Gottes ist einer, der Heilige Geist ist einer, und er „atmet“ dort wo er es will; aber er „atmet“ nur dort wo die Freiheit ist. Welche Freiheit? Nicht die: „Es lebe die Freiheit!“ Sondern dort wo die Seele mehr Freiheit hat, dort kann auch der Heilige Geist mehr wirken. Denn wenn wir sagen würden die russische Geistlichkeit (ist eine für sich), die griechische Geistlichkeit, dann würden wir auch sagen der russische Heilige Geist…Verzeihen Sie bitte, ich verstehe vollkommen was Sie sagen wollten. Nun, meine Antwort, meine Meinung darüber ist, dass man auf eine Art Gott erlebt: wir können sagen die eine Seele – das dachten Sie bestimmt! – erlebt den Herrn auf eine Art, und die andere Seele erlebt Gott auf eine andere Art. Aber das ist schon etwas sehr Individuelles….Wir wussten die Russen und die Weisrussen malen ihre Ikonen anders. Und nun, zwei russische Nonnen, die Ikonen malen, kamen zu uns und alle von ihnen mitgebrachten Ikonen sind byzantisch. Also sie übertreffen bereits ihren russischen Ikonografie-Stil. Aus diesem Grund ist das Erleben der Geistlichkeit ein persönliches Erlebnis.“

Frage: „Im Jahre 1924 haben die Griechen den neuen Kalender akzeptiert, und nun unterscheidet man zwischen den Geistlichen vor und nach dem Jahr 1924…“

Mutter Makarija: „Ja, mein Bruder, das ist eine große Tragödie in Griechenland. Nicht nur, dass sie die Neukalendarier und die Altkalendarier haben, sondern zwischen diesen Altkalendariern gibt es hunderte von (einzelnen) Bewegungen. So wie auch zu uns die Fremden ins Kloster kommen und fragen: „Was seit ihr für ein Orden?“ Und ich ihnen sage: „Eine Orthodoxe Kirche in der ganzen Welt, in Amerika, in Serbien, in Griechenland….“ (Denn es ist falsch zu sagen: Serbisch Orthodoxe Kirche, sondern Orthodoxe Kirche in Serbien, in Griechenland, das ist eine Kirche, das ist alles eine Kirche.)“…. Es gibt nur einen Orden: Mönch oder Nonne. Und wie ich von Ihnen höre, sie sagten es selbst, weiß nicht einmal der Her wieviel Orden es in der Katholischen Kirche gibt. Deshalb ist dies eine große Tragödie in Griechenland: Altkalendarier, Neukalendarier, und zwischen ihnen existiert ein Stolperstein, ich würde fast sogar sagen auch Hass. Und zwischen den Altkalendariern gibt es die Strömung von denjenigen, sowie die Strömung von demjenigen usw., das ist eine große Uneinigkeit in der Kirche.“

Frage: „Die Altkalendarier erheben schwerwiegende Einwände gegenüber den Neukalendariern…“

Mutter Makarija: „Ja, das tun sie. Jeder hat das Recht. Ich habe das Recht gegenüber ihrer Frage einen Einwand zu erheben, genauso wie Sie auf meine Antwort. Das ist die Freiheit: das ist das, was der Weise Porfije sagt: wenn ich mich mit mir beschäftige, wie kann ich dann sehen….Oder das was der Herr im Evangelium sagt: „Was siehst Du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?“ (Mt. 7, 3) Wenn ich auf mich achte, auf meinen Glauben…. Als ich vor langer Zeit aus Belgrad zurückkehrte, machte ich einen Halt bei einem Supermarkt, irgendwo am Ortsausgang von Kragujevac. Ich ging dort hinein um mir einen Saft zu holen, wobei zwei Frauen zu mir sagten: „Haben Sie etwas Zeit mit uns zu sprechen?“ Ich sagte: „Nun, beeilen Sie sich, denn ich muss noch weit reisen, jetzt ist schon fünf Uhr.“ Ich mag es nicht, wenn die Sonne untergeht, ich finde es nicht schön, als Nonne nachts mit dem Auto zu fahren…. Es stellte sich heraus, dass es Adventisten waren, die gerade mich ansprachen, um mich zu … (lachen in der Halle). Deswegen denke ich, dass diese nicht einmal ihren eigenen Glauben wertschätzen. Denn derjenige, der nicht einmal seinen eigenen Glauben wertschätzt, der wird auch einen fremden Glauben nicht wertschätzen. Ich liebe meinen Glauben. Jedoch wenn jemand (diskutieren) möchte, dann werde ich ihm einen Vortrag halten. Ich werde aber niemanden meinen Glauben aufzwingen. Ich kann nur für jemanden beten: „Herr, zeige ihm den richtigen Weg, zeige ihm den wahren Glauben.“ Wenn er mich fragen würde, dann würde ich mit ihm sprechen….“

Frage: „Mutter, ich entdeckte, dass Sie Kontakte mit Geistlichen bereits in ihren jungen Jahren hatten. Jetzt sind Sie im Mönchstum selbst eine Geistliche. Können wir, die wir in der Welt leben, wenn wir einige Zeit ohne einen Geistlichen sind, nach vielen Jahren auch ohne Geistlichen so bleiben? Können wir das Mönchstum als Vorbild/ Ideal haben, aber dabei ohne einen (eigenen) Geistlichen zu bleiben?“

Mutter Makarija: „Vorab nur eine kleine Korrektur: Ich gehe auch heute noch in mein Kloster Ormilia, und auch heute habe ich Kontakt mit Vater Emilian. Das war nicht unbedingt die Jugendzeit als ich ihn kennen lernte. Damals war ich 33 Jahre alt. Und immer noch gehe ich in den Sinai, so Gott will. Ich hoffe noch einmal dorthin zu gehen und mich mit Vater Pavle zu treffen. Damals, in einem Zeitabschnitt meiner Jugend, der nach meinem 30. Lebensjahr anfing, sagte ich zu mir, dass ich aufgewacht bin: dass ich der Liebe Jesus Christus folgte. Damals hatte ich Begegnungen, heute passiert das immer noch. Solange es Menschen gibt hören diese Begegnungen nicht auf. Ich erzählte nichts über Vater Ilia aus dem Libanon, in dessen Kloster ich war. Um ihnen ehrlich zu sagen, unsere Begegnungen – meine Erlebnisse mit ihnen – das ist ein Teil eines Augenblickes. Und wenn man über einen Geistlichen spricht, so sollte man im Allgemeinen sein gesamtes Leben betrachten, um dann über ihn zu sprechen. Daher handelt es sich bei allem, was ich gerade sagte, um aufgeworfene Daten, Eindrücke….
Wie können Sie jetzt weiter kommen und was können Sie tun? Viele Menschen fragen sich: wie kann ich für mich selbst einen guten Geistlichen finden? Wer sucht, der findet. Aber das heißt nicht, dass man von Mensch zu Mensch geht, sondern suchen Sie im Gebet. Suchen Sie im Gebet!“ (…)

Frage: „Kann man den freien Willen Gott übertragen?“

Mutter Makarija: „Nur ein freies Herz und ein freier Wille können sich an Gott binden. (…) Das ist der einzig richtige Weg. Nach ihrem freien Willen übergeben sie sich in Gottes Hände, und das ist die richtige Übergabe. Und die Einzige!“

Frage: „Mutter Makarija, im letzten Jahr sahen wir, dass viele Organisationen und Unternehmen Wallfahrten zu Klöstern organisieren. Besteht ihrer Meinung nach eine Regel, wer solche Wallfahrten organisieren müsste? Was denken sie über den großen Ansturm der Menschen auf die Klöster? Und wie schaut das Mönchstum darauf?“

Mutter Makarija: „Es gibt Reisegruppen, die im Kloster immer wieder willkommen sind, in denen die Menschen wirklich Gottessuchende sind, und die sich im Kloster benehmen können. Weder stören noch behindern diese das Leben im Kloster. Kann man jetzt Jemanden definieren, der Reisegruppen (zu Klosterwallfahrten) führt? Ich denke, dass der Reisegruppen-Führer, wenn die Wallfahrt nicht von der Kirche organisiert ist, wenn es nicht der Gemeindepriester ist, den Segen einer kirchlichen Person haben muss. Nur mit dem Segen Gottes wird die Wallfahrt nach Gottes Willen sein. Sie können überhaupt nichts im Leben ohne den Segen Gottes tun. Ich möchte nicht allgemein sagen wer darf und wer nicht, sondern derjenige, der eine Reisegruppe zu Klosterwallfahrten führt, sollte den Segen Gottes dafür haben. Es sollte erkennbar sein, dass die Person mit dem Segen von der und der Person dieses und jenes organisiert.“

Frage: „Ich möchte mich bei Mutter Makarija, dafür dass Sie die weite Reise auf sich nahm, und dass Sie uns mit ihrer Anwesenheit und ihrem so schönen Vortrag erfreute, bedanken. Die Frage meinerseits an Mutter Makarija ist folgende: was denken Sie über die Globalisierung der Gesellschaft, über die Personalnummern, über die elektronischen Pässe… Das ist etwas wovor ich mich heute fürchte, dass es auf uns zukommt. Können Sie uns etwas darüber sagen?“

Mutter Makarija: „Ich möchte Ihnen etwas darüber sagen, aber nicht das was ich denke, sondern das was Vater Adrian vom Sinai denkt. Denn die Griechen sind deswegen erschrocken, wegen der Zahl 666 usw.. Der Weise sagt es ihnen so: diese „Bestie“, die sich schon dort in der Schweiz (genauer in Belgien, in Brüssel, Anmerkung der Redaktion) befindet, sie werden sie mit der Zahl prägen, sie werden sie nicht fragen, ob sie das wollen oder nicht. Das ist möglich, dass sie mit dieser Nummer gekennzeichnet werden. Aber der Weise sagt auch, dass keine Zahl, auch nicht die Zahl der Bestie, stärker als das Kreuz ist. Sie werden darüber ein Kreuz legen. D.h., sie werden es nicht freiwillig annehmen. Aber wie werden sie den Satan besiegen? Mit der Macht des Heiligen Kreuzes!“

Vater Dejan: „Mutter Makarija, da sie hier das wichtigste Wort haben – erlauben Sie mir bitte, dass ich einige Worte hierzu erwähne. Brüder und Schwestern, bei unserem gläubigen Volk erkenne ich in letzter Zeit einige Ängste. Das, worüber Sie gerade sprachen, nun man spricht auch viel über die Schulreform, und alles geht nicht so voran, wie es sein sollte. Und mit vielem sind wir nicht zufrieden. Und wir haben das Recht nicht zufrieden zu sein. Aber ich denke, meine Brüder und Schwestern, dass wir keine Angst haben müssen. Sagte uns Gott denn nicht selbst: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? (Mt. 8; 26, 1) Wenn wir so sind, wie wir sein sollten, dann kann uns niemand etwas antun! Wenn wir an Gott glauben, wenn wir nach dem Heiligen Evangelium leben, wenn wir uns mit dem Heiligen Kreuz Gottes wehren, so können uns weder die Freimaurer (serb.: „masoni“) noch die Judeo-Freimaurer, noch die Bolschewiken, noch die Neue Weltordnung, noch ich weiß nicht wie es heißt…. Natürlich, sollten wir (…) wissen was genau was ist. Wir sollten die Ereignisse beobachten. Wir sollten mit offenen Augen durch diese Welt gehen, aber nicht mit Angst oder sogar mit Panik, dafür gibt es keinen Platz! Gott sagte: „Habe keine Angst, glaube nur!“ Nun soviel dazu meine Brüder und Schwestern.“

Frage: „Da das Kloster Sokolica sich im Kosovo befindet, unserem großen und heiligen Kosovo, dem serbischen Jerusalem, verbessert sich denn die geistliche Situation im serbischen Volk heute? Denken Sie, dass die Serben das Kosovo für immer verloren haben, weil sie sich nicht darüber bewusst waren, dass das unser heiliges Land ist? Werden die Serben, oder besser gesagt, wann werden die Serben in das Kosovo zurückkehren in dem Sinne, das sie sich in ihre geistliche Vertikale zurückbegeben?“

Mutter Makarija: „Kosovo, das möchte ich als erstes sagen, ist nicht verloren. Wir haben das Kosovo nicht verloren, immer noch nicht. Auch wenn alles darauf hinweist, dass wir es verloren haben, aber dem ist nicht so! Das letzte Wort im Kosovo wird das Wort des Lebendigen Gottes sein! Und das was die Albaner uns angetan haben – der Aufschrei jener Kinder, der Aufschrei von Vater Hariton, des Heiligen Vater Hariton, der so massakriert wurde und dessen Reliquien gefunden wurden, Vater Stefan und vieler anderer – das was die Albern uns in der letzten Zeit angetan haben, das hat all das was die Römer den Christen antaten überschritten. Der Aufschrei des unschuldig vergossenen Blutes wird zu Gott kommen, und Gott wird sein letztes Wort sprechen.
Was die Geistlichkeit (des serbischen Volkes) betrifft, so komme ich nicht aus dem Kosovo und ich könnte ihnen nicht einen Grund geben, damit sie sagen können: „Nun, sie schützt das, was zu ihr gehört.“ Aber ich denke, dass es ein gläubigeres Volk, als es das Volk aus dem Kosovo ist, nicht gibt. Schauen sie nur auf das: jeden Tag sind die Klöster im Kosovo voller und voller. Es gibt immer mehr Mönche dort. Jeder kluge Bischof stützt sich auf seine Mönche. Denn dort, wo es das Mönchstum gibt - und zwar gutes Mönchstum - dort existiert auch die Geistlichkeit.“

Frage: „Ich wünschte mir, Sie könnten ein wenig über die „Statue der Mutter Gottes“, die sich in Ihrem Kloster befindet, sowie über ihre Ikonenmalerei, erzählen.“

Mutter Makarija: „Vielen Dank, mein Bruder. Da ich schon etwas müde bin, dachte ich schon, dass ich etwas Wichtiges über das Kloster vergaß zu sagen, und das ist die Statue. Sehen Sie, wie jetzt zwischen ihnen und mir etwas existiert. In unserem Kloster existiert eine Skulptur, eine wundersame Statue der Mutter Gottes. Das ist eine Statue, die im 14. Jahrhundert entstand. Sie ist ein Meisterwerk einer byzantischen Statue des 14. Jahrhunderts. Sie wurde nicht für mein Kloster Sokolica geschaffen, sondern für das Kloster Banjska. Dort war sie in der Gesamtheit des großen Portals des Klosters Banjska untergebracht. Das ist so ähnlich, wie wenn sie nach Studenica gehen, wenn sie aus dem Kirchenvorhof von Radoslav in den Haupt - Kirchenvorhof gehen und die Mutter Gottes dort haben, so war auch diese Statue an der gleichen Stelle im Kloster Banjska positioniert. 1389, nach der Schlacht im Kosovo, hatten die Türken ihre Informationskuriere. (Diese wussten, dass unser sehr heiliger König Milutin bei seinem Bischof von Banjska, Danilo dem II., eine Zeit lang die königliche Schatzkammer unterbrachte). Sie gingen sofort nach Banjska. Natürlich fanden sie nichts. Sie durchkämmten das Kloster Banjska, und beschädigten sehr viel dabei…(Das Kloster Banjska ist daher heute noch beschädigt. Ich erinnere mich an den Tag des Heiligen Sava als wir dort zur Liturgie gingen, und wir eine große Spalte in der Kirche sahen. Es gibt nichts Traurigeres als wenn es im Winter in der Kirche schneit. Während wir den Gottesdienst abhielten, fiel durch diese Spalte Schnee auf uns). D.h. damals fiel diese Statue herunter. Und da unsere alten (Nonnen), weil sie um die Wundertätigkeit der Statue wussten, (sie hilft insbesondere kinderlosen Ehepaaren, und zwar bei solchen, denen die Ärzte jegliche Möglichkeit auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen absprechen.

Diese bekommen Kinder. Das passiert sogar Muslimen. Dort im Dorf gibt es einen Mann der Maria heißt. Stellen sie sich einmal vor: ein Mann der Maria heißt! Unsere alten Nonnen nahmen die Statue mit nach Sokolica und brachten sie an einem geheimen Ort unter. Aus diesem Grund wurde in Sokolica auch ein Kirchenvorhof erbaut, den ich jetzt ausmalen werde. Denn die Menschen sagten: „Wir haben einen Ort, an dem wir unseren Kopf unterstellen können, wohingegen die Statue der Mutter Gottes nicht.“ Es gibt eine Geschichte, die geschrieben steht: Ein Hausherr gab sieben Ochsengeschirre dem Pascha und erhielt von diesem dafür die Erlaubnis im Laufe einer Nacht den Kirchenvorhof bauen zu dürfen. Das war damals eigentlich etwas zusammengebastelt. Vor fünf Jahren befestigten wir den Kirchenvorhof, änderten das Fundament, das Dach, usw.. Heute kommen viele Menschen wegen der Statue der Mutter Gottes zu uns. Denn sie hilft nicht nur bei kinderlosen Eltern, sondern sie heilt auch von einigen Krankheiten. Nun möchte ich Ihnen vom letzten Fall, der hier passiert ist, erzählen. Es handelt sich dabei um einen orthodoxen jordanischen UNMIK-Polizisten, der einen lustigen Namen hat: Dschihad. Er kam oft zu uns. Vor einigen Wochen ging er in seine Heimat zurück, da seine Mission im Kosovo jetzt zu Ende ist. Er kam so und streichelte die Statue. Streichelte sie und weinte. Streichelte ihr Gesicht, dann seines und weinte dabei. Wissen sie, wenn ein Mann heult, dann sollte man ihn nicht fragen….

Aber eines Tages sagte er von sich aus, dass seine Mutter dort in Jordanien sehr krank ist. Sie unterzog sich vor drei Jahren einer Krebsoperation. Jetzt erschien der Krebs an einer anderen Körperstelle. Im Krankenhaus sagten ihm die Ärzte, dass sie wieder operiert werden müsste, wobei sie denken, dass es sinnlos ist. Und jetzt, sagte er zu sich: „Ich gehe nach Mitrovica in die Kirche des Heiligen Sava. Ich gehe nach Zvečan in die Kirche des Heiligen Georg. Aber nirgends kann ich weinen. Jedoch weiß ich: solange ich nicht weine, wird auch mein Gebet nicht erhört werden. Weinen - das kann ich nur hier.“ Und er weinte sich aus. Eines Tages kam er wieder. Er küsste die Statue der Mutter Gottes, vollkommen glücklich…. Er sagte: „Heute morgen gaben sie mir Bescheid. Die Mutter kam vollkommen gesund aus dem Krankenhaus. Nicht einmal eine Narbe der Operation blieb. „Sie, Sie“, und er zeigte auf die Statue. „Sie hat ein Wunder vollbracht.“ Daher Danke ich ihnen, dass sie mich daran erinnerten etwas über diese Statue zu erzählen.

Ich möchte Ihnen auch von meiner Sünde erzählen: als wir vor zwölf Jahren nach Sokolica kamen und diese Statue anschauten, da sagte ich: „Aber was ist das bloß für eine Statue. Es heißt doch: man soll keine Götzenbilder haben, und man soll sich vor keinen Götzenbildern verneigen, ihnen nicht dienen, und all das was Moses sagte. Na gut, wir werden einen Vorhof bauen, und sie dann rausstellen. Dort soll sich verneigen wer will. Wir werden uns nicht verneigen. Sehen sie wie der Mensch sündigt! Da kam ein bedeutender Bischof zu uns zu Besuch. Er machte vor der Statue eine tiefe Verbeugung bis zum Boden hin. Wir fragten den Bischof: „Wie kommt das?“ – „Ja, meine Kinder, wenn die Mutter Gottes und der Herr wollen, dass Sie durch diese Statue Wunder tätigt, dann ist diese Statue im gleichen Rang wie Ikonen.“

Nun, jemand bat Vater Porfije, dass er für ihn betet. Dieser sagte zu ihm: „Ich werde beten. Aber das reicht nicht. Es bedarf auch, dass das Gebet bei ihnen auf eine Antwort trifft. Denn der Herr, der seinen Segen zu uns schicken will, muß unsere offene Umarmung auffinden, so dass wir seinen Segen annehmen können. Egal, ob er uns von Krankheiten heilt, oder ob er es weiterhin erlaubt, dass sich die Versuchung der Krankheit verlängert. Sein Wille wird unserer Seele von Nutzen sein.“ Schließlich sagt er: „Nach dem Tod verschwinden die Entfernungen.“ (….)

Übersetzung aus dem Serbischen: A. Dimitrijević 

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ARCHIMANDRITE GAVRILO

Liebe Besucher unserer Webseite des Klosters Lepavina! Aufgrund der hohen Besucheranzahl unserer Webseite, fühle ich mich geehrt die Verantwortung zu übernehmen, Ihnen unterschiedliche Ereignisse aus der serbisch orthodoxen Kirche und des Klosters Lepavina auf Deutsch zu beschreiben. Wir möchten Sie gerne darüber informieren, dass wir auch einige deutsche Texte über verschiedene Themen, die bei anderen orthodoxen Websites zu finden sind, demnächst auf unserer Website präsentieren werden. Ich hoffe sehr und glaube daran, dass der Herr mir dabei helfen wird.

Mit dem Segen des Herrn, aus dem Kloster Lepavina, Archimandrit Gavrilo

Krst
Njegovo Visokopreosvestenstvo Mitropolit G. Porfirije

Njegovo Visokopreosveštenstvo Mitropolit G. Porfirije

Otac Gavrilo

BIOGRAFIJA OCA GAVRILA

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